Leserbrief

Zu viel Geld schon „verbraten“

Ausgabe 08 vom 25. Februar 2024

Ob die L 419 wirklich erforderlich ist, ist fraglich, konnte man der WZ in der vergangenen Woche entnehmen.
Ich vermute, darauf kommt es gar nicht mehr an. Es ist viel zu viel Geld in die bisherige Planung des Autobahnbaues auf den Wuppertaler Südhöhen „verbraten” worden; kein Politiker kann jetzt noch zurück!
In Ronsdorf sorgen sich nunmehr viele Bürger um die zu erwartenden Folgen für den Stadtteil, die während des mehr jährigen Autobahnbaues anfallen werden.
Die vierspurige Parkstraße wird auf ganzer Länge um etwa zwei Meter abgesenkt. Nachdem zuerst nur die erste Hälfte abgesenkt und anschließend mit der zweiten Hälfte begonnen werden kann, ist Ronsdorf während der jahrelangen Bauzeit nur über eine Straße – und diese nur einspurig – mit dem Tal verbunden.
Zusätzlich führen nur zwei Straßen von Ronsdorf aus zur Parkstraße. Diese beiden Straßen werden für die Bauzeit auch noch nacheinander gesperrt, um sie mit je einem Tunnel unter die dann abgesenkte Parkstraße zu führen.
Mit dem Ausbau der Parkstraße zu einer Autobahn soll eine zusätzliche Straße entlang des Sportplatzes des TSV Ronsdorf ausschließlich für den Busverkehr geschaffen werden.
Wie ein Krankenwagen während eines medizinischen Notfalles in der Bauzeit von Ronsdorf aus ins Tal kommt, müsste doch schon heute von der Stadt vorgeplant werden.
Die Stadt will sich aber heute noch keine Gedanken darüber machen wie sie dieses Problem und die Regelung des gesamten innerstädtischen Verkehrs von und nach Ronsdorf während der Bauzeit planen will. Still ruht also der See sowohl bei der Wuppertaler Verwaltung als auch bei den Ratsfraktionen in dieser Angelegenheit.
Ich vermute, sie alle schreiben stattdessen Dankesbriefe an Herrn Merz für seine Idee einer Klage gegen den Bundeshaushalt 2023 vor dem Bundesverfassungsgericht. Nunmehr fehlt vermutlich auch dem Land NRW das Geld für einen solchen monströsen Straßen-Neubau an der Parkstraße.
Der vorhandene Straßenzug an der Parkstraße ist vermutlich auch ausreichend für die künftigen Fahrzeugzahlen in Deutschland:
2024 48 Mio. Fahrzeuge mit Verbrennermotor,
2040 20 Mio. Fahrzeuge mit Elektomotor.
Ob es Lärmschutzmaßnahmen auf dem Überflieger Lichtscheid gibt, um die dortigen Neubauviertel vor dem Dröhnen des Schwerlastverkehrs zu schützen, wurde anlässlich der öffentlichen Info-Veranstaltungen des Landesbetriebes Straßen von dessen Mitarbeitern nicht angesprochen.
Die charmante Begründung lautete: Das Planungsgebiet beginnt erst am Fuß des Überfliegers in Richtung Ronsdorf. Statik und Lärmpegel auf dem Überflieger spielen also bei der Planung des Autobahnbaues keine Rolle.

Peter Stuhlreiter,
Sprecher der Bürgerinitiative L 419, keine Autobahn
durch Ronsdorf

Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag behält sich das Recht auf Kürzung vor. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.

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