Ausgabe 02 vom 12. Januar 2025
Sehr geehrte Damen und Herren des Ressorts Bauen und Wohnen,
Wuppertal braucht attraktive Wohnquartiere, aber dafür sollte keine Natur versiegelt werden, die unsere Stadt für die Klimaanpassung so dringend braucht. Genau das ist aber mit den Bauplänen der Fall. Deshalb sehen wir diesem Projekt mit Grauen entgegen und sprechen uns als Anwohner der betroffenen Straße massiv dagegen aus.
Das Bauvorhaben verursacht Probleme bei Starkregen, reduziert eine vorhandene artenreiche Grünfläche, die gegen den Hitzestress im Sommer für das Areal wichtig ist und wird außerdem ein Verkehrsaufkommen verursachen, dass die Sackgasse nicht leisten kann.
Starkregen
Wir stellen die Sicherheit in Sachen Starkregen nach so einem Bauvorhaben für das Seniorenheim und unsere anliegenden Häuser in Frage. Schon jetzt entsteht bei Starkregen Ereignissen vom Spielplatz Richtung Wendehammer ein regelrechter Fluss. Da die Starkregen Ereignisse zunehmen, würde durch die Bebauung der aktuelle Grüngürtel, in dem der „Regenfluss“ versickern kann, nicht mehr vorhanden sein.
Bei Starkregen fließt so ein Bach dann vermutlich bis zu den Häusern im Kottsiepen ohne eine Chance zu haben, zu versickern.
Dieses Bauvorhaben auf einem schwierigen und wichtigen Gelände kann man deshalb nur mit Angst und Grauen entgegen sehen.
Andere Städte brechen Versiegelungen auf, um Wasser leichter versickern zu lassen und schaffen extra neue Grünflächen, um Städte in Zeiten der Klimaerwärmung runter zu kühlen. Wuppertal versiegelt solche Flächen? Das kann wohl nicht sein.
Natur
Die Bedeutung dieser kleinen grünen Insel für Flora und Fauna wird offenbar unterschätzt. Der BUND hat sich das Areal deshalb auch schon angeschaut.
Aber vielleicht sollen sich die kleinen Tiere wie die Fledermäuse, die dort seit Jahrhunderten leben, einfach auch eine neue Bleibe suchen?
Verkehr
Für dieses Bauvorhaben mit 75 Wohneinheiten gibt es nur eine Zu- und Abfahrtsstraße in Form einer Sackgasse. (An den Friedhöfen)
Uns liegt Ihre Hochrechnung nicht vor, wie viele Fahrzeuge pro Wohneinheit mitgedacht wurden. Fakt ist aber, dass die PKW-Dichte 2024 gestiegen ist (Statistisches Bundesamt) – auch in Wuppertal. Also sind bis zu zwei PKW pro Einheit wohl der Durchschnitt.
Wie soll dieses zusätzliche neue Verkehrsaufkommen von einer einzelnen Zufahrtsstraße geleistet werden, bei der es sich außerdem ja um eine Sackgasse handelt?
Die Kreuzung Lüttringhauser Straße / An den Friedhöfen ist zur Rushhour jetzt schon total überlastet. Ebenso der Bereich Schenkstraße Stadtbahnhof kollabiert.
Parkplätze
Parkplätze im Wendehammer an den Friedhöfen sind jetzt schon durch Anlieger und Mitarbeiter, Fremdfirmen und Besucher des anliegenden Seniorenheims belegt. Außerdem ist ein Teil des Wendehammers eine Bushaltestelle und damit kein möglicher Parkbereich.
Somit ist uns schleierhaft, wie hier noch weitere Parksituationen geschaffen werden sollen. Uns ist bewusst, dass NRW die Pflicht für Stellplätze geändert hat. Aber die Zahlen der PKW Halter nehmen zu, also wird es eine dramatische Parkplatz Situation im gesamten Areal geben.
Das gefährdet auch die Sicherheit der vielen Kinder, die den Spielplatz nutzen. Wollen Sie das ganze offene und wunderbare Spiel Areal einzäunen bei einem massiv erhöhten Verkehrsaufkommen?
Auch für die Bewohner und Bewohnerinnen des Seniorenheims wird der Bau und das nachfolgende Verkehrsaufkommen durch so einen großen Ausbau eine enorme Lärmbelästigung bedeuten.
Wir protestieren gegen diese Baupläne und laden Sie herzlich auf einen Spaziergang ins Grüne ein, um sich selbst ein Bild zu machen.
Diese „veralteten“ Pläne entsprechen nicht dem Verständnis von einer modernen Quartiersentwickung in Städten. Verdrängung von Natur und vorhandenen Flächen für die Klimaanpassung sollten in einer modernen Stadt absoluten Vorrang haben.
Esther Monhof-Vogel und Wilhelm Vogel
An den Friedhöfen 41
42369 Wuppertal