Leserbrief

In vernünftigen ÖPNV investieren

Ausgabe 05 vom 4. Februar 2024

Herr Luchtenberg schreibt in seinen „Gegendarstellungen zu Leserbriefen“ unter anderem „…. ein Schlag all’ derer, die allmorgendlich und allabendlich im Dauerstau stecken und derjenigen, die die dadurch verursachten Umweltbelastungen er­tragen müssen.“
Zur Umweltbelastung: Ich bezweifele, dass sie durch die Verdoppelung des Verkehrs bei gleichzeitiger Vernichtung von Naturschutzgebiet die Umweltbelastung niedriger wird.
Zumal die Zunahme des Verkehrs zum überwiegenden Teil dem Schwerlastverkehr zuzuordnen ist und der Verkehr ja nicht nur tagsüber sondern auch in der Nacht zunimmt. Eine Luftverbesserung erzielen wir so schon mal eher nicht. Und Schallschluckwände helfen da auch nicht.
Zum Dauerstau: Es wird häufig in den Leserbriefen berichtet, daß man rund zehn Minuten im Stau steht. Von der Erbschlöer Straße bis Kreuzung Staubentaler Straße sind es aus eigener Erfahrung maximal fünf Minuten. Dafür würde ich noch nicht einmal einen einzigen Baum fällen.
Warum kämpfen wir nicht lieber für eine Verkehrswende mit einem vernünftigen öffentlichen Nahverkehr? Wenn wir die etlichen 100 Millionen Euro statt in eine „Autobahn“ quer durch Ronsdorf lieber in einen vernünftigen öffentlichen Nahverkehr investieren, fahren vermutlich viel mehr Menschen mit dem Bus.
Damit sind viel weniger Autos auf der Straße unterwegs und es gibt viel weniger Stau. Wir können die Bäume leben lassen; die von Ihnen angesprochene Umweltbelastung ist so niedrig wie nie. Es gäbe nur Gewinner.
Zugegeben, momentan taugt der öffentliche Nahverkehr nicht wirklich was. Aber wenn wir dafür kämpfen, können wir mehr erreichen, als wenn wir eine jahrelange Bauphase ertragen müssen, bei der es ja nur Verkehrschaos geben kann mit ganz erheblichen Umweltbe­las­­tungen und Dauerstaus, wie wir sie wohl noch nie gekannt haben. Jede Person, die schon jetzt auf den ÖPNV umsteigt, tut wirklich etwas gegen den Stau und für die Umwelt.

Ulrich Hartmann-Sartor
Waldfrieden 46
42369 Wuppertal

Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag behält sich das Recht auf Kürzung vor. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.

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