Ausgabe 13 vom 31. März 2024
Mit Verwunderung und absolutem Unverständnis habe ich am 13.03.2024 den Bericht in den hiesigen Medien zur Kenntnis genommen, dass ein Investor plant, eine „Architektenmeile“ in Barmen zu realisieren. Schaut man auf die entsprechende Internetseite, muss man feststellen, dass damit ein Bauvorhaben auf ca. 60.000 qm Fläche in Form einer Straßenrandbebauung auf einer Strecke von einem Kilometer an der Adolf-Vorwerk-Straße mit Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern auf 50 zu entwickelnden und neu zu erschließenden Grundstücken von diesem Investor gemeint ist. Als Bauzeit ist 2024 – 2028 vorgegeben.
Auf einem Katasterauschnitt ist die Lage von vier Mehrfamilienhäusern an der Adolf-Vorwerk-Straße zwischen den Einmündungen Marpe und Marpe 1–3 eingezeichnet. Dies entspricht allerdings nicht den Angaben in den hiesigen Printmedien, dort wird von 25 Einfamilienhäusern geschrieben.
Hier heißt es weiter, wir machen da etwas Positives, etwas Schönes, individuelle und charmante Gebäude. So individuell, charmant und schön können diese Gebäude gar nicht werden, da sie die Landschaft, die Natur und die gewachsene Umgebung der Marpe und des Scharpenacken zerstören!
Die zusätzliche Bebauung der Straße Ostpreußenweg auch hier als „Wohnumfeldverdichtung zu beschreiben, ist schon widersinnig genug. Ich hoffe, dass die Bürgerinitiative „Marpe-für-alle“ aktiv ist bzw. wieder wird, dabei biete ich gerne meine Unterstützung an, um dieses irrsinnige Projekt niemals Wirklichkeit werden zu lassen.
Mit Erschrecken findet man auf der Internetseite dieses Inverstors auch noch ein Bauvorhaben auf einer Fläche von 120.000 qm im Bereich „Am Freudenberg“ bis hinunter zum „Böhler Hof“. Hier ist die städtebauliche Planung einesWohngebietes, Projektierung eines Klimaschutz-Neubaugebietes für bis zu 200 Haushalte geplant: Bauzeit 2025 – 2030. Dieses Vorhaben auf einer solchen Wiesen-, Feld- und angrenzender Wald- und Biotop-fläche als „Klimaschutz-Neubaugebiet“ zu deklarieren, bezeichne ich als Paradoxon. Mir ist nicht bekannt, dass man mit der Versiegelung der genannten Flächen etwas Gutes für denKlimaschutz tun kann…
Zum Schluss noch das dritte Projekt, welches auf einer Fläche von 25.000 qm auf der Oberen Lichtenplatzer Straße als Projektentwicklung einer Doppel- und Reihenhausbebauung und eines Supermarktes (Öko-Supermarkt) mit Parkplatz mit der Bauzeit von 2024 bis 2026 avisiert ist.
Macht in Summe ca. 205.000 qm Fläche, die durch diesen Investor mit Bauprojekten versiegelt werden soll. Auf Reaktionen unserer Verantwortlichen der Stadt Wuppertal hierzu bin ich gespannt.
Klima-, Natur- und Umweltschutz sieht eindeutig anders aus! Wie man zum unnötigen Flächenfraß zum Ausbau der Parkstraße steht, ist ja leider bekannt!
Beim Slogan „Wuppertal ist eine grüne Großstadt im Bergischen Land, die für ihre weltberühmte Schwebebahn bekannt ist, die seit 1901 über der Wupper schwebt“, können wir in Kürze „grüne“ streichen und durch „versiegelte“ ersetzen.
Bernd Gläßel
Adolf-Vorwerk-Straße
42287 Wuppertal