Ausgabe 39 vom 29. September 2024
Auch wenn die endgültige Entscheidung noch nicht feststeht, so liegt das Ergebnis auf der Hand: Die L419 darf nicht vom Land auf Autobahnniveau gepimpt werden damit der Bund sie dann entsprechend als Bundesstraße weiterführt. Hier sagen die Richter eindeutig: Nein!
Darüber hinaus gibt es – neben den rechtlichen Bedenken – erheblichen Widerstand aus Ronsdorf und von vielen weiteren Organisationen. Der geplante Ausbau der Straße führt zu einer bedrückenden Situation, wie sie die Wuppertaler bereits aus Sonnborn kennen. Der Ausbau ist so massiv, dass man glaubt die Verkehrspolitik wäre in den 60er Jahren stehengeblieben. Armes Ronsdorf, abgeschnitten und eingemauert.
Und was fällt CDU und FDP ein? Einfach weiter so, nur eben der Bund ist jetzt verantwortlich.
Weiter klotzen, Flächen versiegeln und die beteiligten Bürger mit einer uralten Monster-Planung sitzenlassen. Begründung: Der Stau muss weg, da kann man doch nicht gegen sein …
Jetzt ist es wichtig gemeinsam mit allen Beteiligten ein modernes Konzept zu entwi-ckeln, dass alle Bürger mitnimmt. Es geht ja nicht darum, alles beim Alten zu belassen, selbst der Kläger – der Ronsdorfer Verschönerungsverein – ist der Meinung, dass es Veränderungen an der Parkstraße geben muss, um den täglichen Stau zu eliminieren. Und hier ist nun die einmalige Chance, sich neu zu besinnen und Lösungen zu finden, die gemeinsam mit den Bürgern vor Ort erarbeitet werden.
Im Kern müssen die beiden Kreuzungen an der Staubenthaler und der Erschlöer Straße ohne Ampeln geplant werden, damit der Verkehr störungsfrei fließen kann. Mit einer Lösung „clever statt klotzen“ ist Ronsdorf geholfen, dem Natur- und Klimaschutz genüge getan, Flächenversiegelung vermindert, Hitzeentwicklung durch übermäßige Asphaltierung vermieden und noch viel Geld gespart.
Die geplanten Kosten für die beiden Abschnitte der L419 liegen laut der alten Planung von Straßen NRW bei über 100 Millionen – wahrscheinlich mittlerweile noch einmal deutlich höher. Man stelle sich vor, ein schlanker Ausbau der Knotenpunkte würde die Kosten halbieren … Und von dem eingesparten Geld würden die maroden Straßen in Wuppertal saniert. Wahrscheinlich bliebe sogar nach was übrig.
Ein Traum? Wenn es nach FDP und CDU geht, wird es auch einer bleiben …
Lutz Kolitschus
Am Sonnenblick 11c
W.-Ronsdorf