Leserbrief

Ausbau der L419 in Ronsdorf

Ausgabe 04 vom 29. Januar 2023

Seit vielen Jahren wird über den 4-streifigen Ausbau der L419 (Parkstraße in Ronsdorf) zu einer Bundesfernstraße kontrovers diskutiert, ja gestritten. In diesen Jahren ist eine Planung entstanden, die für die Anwohner, für den Naturschutz (Ronsdorfer Verschönerungsverein RVV) gravierende Nachteile bringt.
Lediglich für den Autoverkehr ist der Ausbau so vorteilhaft, dass er vermutlich gewaltig zunehmen wird. Und das ist auch schon die Krux der vorliegenden Planung. Denn der weiterhin geplante Abstieg zur A1 wird, wenn überhaupt, erst nach vielen Jahren erfolgen, da er von der Bundesrepublik Deutschland geplant und gebaut werden muss.
Dies setzt aber auch eine Umwidmung der Straße zur Autobahn voraus. Wenn also die vermutete Zunahme des Autoverkehrs nach Realisierung des 1. Bauabschnitts von Lichtscheid bis Erbschlö erfolgt ist, wird der Autostau spätestens dann entstehen, wenn die Autos auf die nur 2-streifige Blombachtalbrücke treffen. Da die Brücke nunmehr das stolze Alter von 64 Jahren erreicht hat, ergibt sich für mich die Frage, ob die den dann gestiegenen Verkehr nach weiteren Jahren des Ausbaus überhaupt noch aushält.
Die Bewohner der Linde, die schon lange über den ausufernden Verkehr klagen, werden auf viele Jahre nicht entlastet. Fazit: Der Abstieg zur A1 muss vor allem Anderen gebaut werden. Aber das wird die Bürokratie schon zu verhindern wissen.
Da ich kein Auto mehr besitze, benutze ich umweltfreundlich den ÖPNV, insbesondere die Linie 640 nach Barmen, welche die Parkstraße als Linienweg befährt. Ich tue dies sehr häufig und zu fast allen Tageszeiten, ich habe immer ohne Stau pünktlich mein Ziel erreicht. Nach meiner Meinung ist daher ein 4-streifiger Ausbau nicht erforderlich. Wenn Staus entstehen, entstehen sie vor den Ampeln der Knotenpunkte Einmündung Staubenthaler Straße und der Kreuzung Parkstraße – Erbschlöer Straße/Erbschlö. Es würde daher völlig ausreichen, die Knotenpunkte zu ertüchtigen.
Das könnte man durch Umkehr der jetzigen Planung erreichen, indem nicht die Staubenthaler Straße und die Erbschlöer Straße abgesenkt, sondern die L419 unter den jeweiligen Kreuzungen hindurchgeführt wird, so dass der Durchgangsverkehr ungehindert fließen kann. In diesem Fall reichen für den Durchgangsverkehr womöglich zwei Fahrstreifen zuzüglich der Zu- und Abfahrten. Möglicherweise wäre es überirdisch sogar möglich, Kreisverkehre zu bauen und somit die Ampeln überflüssig zu machen. Die Kostenersparnis gegenüber der vorliegenden Planung wäre enorm.
Hier noch einige Worte zum völlig unqualifizierten Leserbrief des RVV-Mitglieds Larisch, der im Sonntagsblatt Ausgabe 2 vom 15.01.23 erschien. Nach meinem Wissen darf der RVV gemäß Satzung keine Waldgebiete seines Eigentums verkaufen und ist deshalb auf eine Klage gegen die Planung angewiesen, schon alleine um einer Enteignung zu entgehen. Außerdem ist in den jetzigen Planungsunterlagen – soweit sie mir vorliegen – kein Überweg zu erkennen, der es Passanten ermöglicht, vom südlichen Teil der Ronsdorfer Anlagen in den vor einigen Jahren erworbenen nördlichen Teil und damit auch in den weiten Bereich Scharpenacken oder zum TSV-Sportplatz zu wechseln.
Das wäre dann eine unzulässige Nutzungseinschränkung des Eigentums des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, aber auch des Sportplatzes.

Bruno Wortmann
Astilbenstraße 18
Wuppertal-Ronsdorf

Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag behält sich das Recht auf Kürzung vor. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.

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