KW35 | 01.09.2024

Zwischen Frohsinn und schrecklicher Realität

Das Ronsdorfer Weinfest bekam durch Solinger Ereignis unerwarteten Dämpfer

Auf dem Bandwirkerplatz war am Freitagabend zeitweise kaum ein Durchkommen möglich. (Foto: db)

(Ro.) Das Weinfest des Bandwirker-Bades Ronsdorf und des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins startete vor dem offiziellen Beginn damit, dass sich schon einige Besuchende nach dem Aufstellen von Tischen und Bänken ein angenehmes Plätzchen sicherten. Die Weinhändler ließen es sich natürlich nicht nehmen, diese Frühstartenden schon mit kühlen Getränken zu versorgen.
Der Bandwirkerplatz füllte sich zusehends und das Platzangebot wurde immer knapper.
Nach der offiziellen Eröffnung um 18 Uhr spielte ab 19 Uhr die Band „Setlist“ Party-Mucke und brachte die Gäste in Stimmung. Teilweise war das Gedränge so groß, dass es unmöglich wurde, Essen und Trinken heil an einen Tisch zu bugsieren.
Doch mit allgemeinem Frohsinn und guter Laune wurden eventuelle Unstimmigkeiten direkt im Keim erstickt.
Spät am Abend sickerten dann die ersten Meldungen vom Messerattentat auf dem Solinger Stadtfest durch und machten schnell die Runde. Die Vorstellung, dass es auch hier auf dem Weinfest hätte geschehen können, lähmte manches unbeschwerte Tun.
Am Samstag entschied dann ein Gremium mit Oberbürgermeister Schnei­dewind und Kulturdezernent Nocke, dass man in der Stadt Wuppertal alle Festivitäten fortsetzen wolle. Dem schlossen sich auch die Ronsdorfer Veranstaltenden an. Pfarrer Dr. Jochen Denker hielt eine Ansprache und leitete eine Schweigeminute im Gedenken an die Attentats-Opfer ein.
Die etwas gedämpfte Stimmung wandelte sich im Laufe des Abends doch merklich und als die Band „Roadhouse“ zum guten Schluss „Dat Lenchen“ intonierte, war wieder gemeinsames Schunkeln angesagt. Selbst als es anfing zu regnen, tanzen viele vor der Bühne bis zum letzten Ton.
Der Sonntag verlief dann wesentlich ruhiger mit einer Vorführung der Kung Fu Schule „Zhen Chuan“, Musik der Gruppe „Dis-Harmonie“ und der Tombola-Ziehung.
Veranstaltende und Weinhändler*innen waren zum Schluss des friedlich-fröhlichen Festes erleichtert und zufrieden, aber auch nachdenklicher.

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