(HB.) Am 20.11.2024 wurde in der Liegenschaft Müngstener Straße das Verkehrsunfallaufnahmeteam der KPB Wuppertal vorgestellt. Der Leiter der Direktion Verkehr Falko Lotz (Polizeioberrat) begrüßte die Besuchenden und wies auf die Wichtigkeit der forsensischen Unfallaufnahme hin, die ab einer bestimmten Schwelle den Wachdienst in seiner Unfallaufnahme mit zusätzlichem Fachwissen und hochwertiger technischer Ausstattung unterstützt. Die Auswertung aller Spuren ist nicht nur für die Betroffenen extrem wichtig, auch für die spätere Strafverfolgung hat die Unfallaufnahme einen hohen Stellenwert.
Jon Schäfer (Polizeihauptkommissar) ging als Teamleiter zunächst näher auf das Verkehrs-Unfall-Team ein. Dieses Spezialteam gehört zur Direktion Verkehr und ist bereits seit dem 1.1.2024 im Echtbetrieb auf der Straße eingesetzt. Das VU-Team Wuppertal gehört zu insgesamt 17 VU-Teams in ganz NRW. Diese Teams sind alle gleich ausgebildet und ausgerüstet und sichern so landeseinheitlich eine herausragende Qualität bei der Aufnahme von schweren und folgenreichen Verkehrsunfällen. Sie arbeiten behördenübergreifend, um landesweit erreichbar zu sein.
In Wuppertal konnte am 1.9.2023 ein Team aus spezialisierten und praktisch erfahrenen Polizeivollzugsbeamten und Regierungsbeschäftigten – drei Frauen und acht Männer – gebildet werden. Im Vorfeld kümmerte man sich um die Einsatz- und Führungsmittel, so dass man nach fünf Wochen Ausbildung und Training startklar war.
Zu den Aufgaben des VU-Teams Wuppertal gehört landesweit an Unfallstellen die Aufnahme des objektiven Befundes. Dies geschieht durch Spurensuche und Spurenmarkierung, Vermessen und dreidimensionale Visualisierung der Unfallstelle mit 3D-Lasertechnik oder fotogrammetrischen Verfahren, Unfallfotografie besonders bei Dunkelheit sowie der Fertigung von Luftaufnahmen durch Drohnen. Weiterhin gehört das Auslesen digitaler Fahrzeugspuren und die Überprüfung der technischen Zustände der beteiligten Fahrzeuge dazu.
Durch die moderne Technik können modernste Skizzen und sogar 3D-Modelle der Unfallstelle gefertigt werden. Auch der Einsatz einer Drohne eröffnet neue Perspektiven. Ein Ad-Hoc Drohneneinsatz hilft bei Tätersuche, Vermisstensuche, Aufklärungsmaßnahmen oder ört- lich unübersichtlichen Tumult- lagen im Präsidialbereich. Bis zum 31.10.2024 war das Wuppertaler Team bei über 40 Fällen eingesetzt worden und die Unfallorte lagen nicht nur im Bergischen Städtedreieck.
Im zweiten Teil der Vorstellung konnten das Einsatzfahrzeug und die Einsatzmittel „live“ erlebt werden. Fast das gesamte Equipment war aufgebaut.
Achim Kaspari (Polizeihauptkommissar) und der Regierungsbeschäftigte Benjamin Nett vom VU-Team ließen keine Fragen offen. Kaspari, schon vorher anerkannter Spezialist für technische Unfallaufnahme, erklärte die Handhabung verständlich. Besonders eindrucksvoll waren die Verwendung des 3D-Laserscanners und die damit verbundenen Möglichkeiten.
Benjamin Nett erklärte die Sicherung von digitalen Spuren, die Feststellung von unfallrelevanten Vorschäden am und im Fahrzeug sowie das Auslesen von Daten aus den Steuergeräten.
Im Schadensfall dürfen sich nun Autofahrende im Bergischen Städtedreieck unter diesen Bedingungen maximal professionell betreut fühlen.