KW16 | 21.04.2024

Vieles ändert sich

Pläne für alten Bahnhof werden angepasst

Zur Zeit ist das Erscheinungsbild des ehemaligen Bahnhofs mehr als traurig. (Foto: PK)

(Lü./PK.) Der alte Bahnhof in Lüttringhausen, in und an dem Unterkünfte für geflüchtete Menschen entstehen sollen (das SonntagsBlatt berichtete), ist nach wie vor Gesprächsthema Nummer eins im Ort. Nach Gesprächen des Remscheider OB’s Burkhard Mast-Weisz mit dem Investor haben sich die Pläne zum Teil geändert. Das Projekt an sich bleibt der Stadt jedoch erhalten.
„Wir stehen in der Verantwortung“, so der Oberbürgermeister, „geflüchteten Menschen mit Bleiberecht dauerhaft Wohnraum zu bieten. Es sind künftige Nachbarn.“
Auf der anderen Seite habe er Verständnis für die Sorgen der Anwohner und nehme diese sehr ernst. Deshalb habe er das Gespräch mit dem Investor geführt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt beschreiben: Die Zahl der am alten Bahnhof unterzubringenden Menschen wird von ehemals 180 auf 150 sinken. Das alte Bahnhofsgebäude soll in 18 Monaten komplett saniert werden. Das garantiert der Investor. Das zum Teil noch ungeklärte Wegerecht der Anwohnenden wird festgeschrieben. Die Verbindung der Von-Bottlenberg-Straße mit der Barmer Straße soll reaktiviert werden. Dominierende Bäume sollen erhalten bleiben. Jetzt liegt der Ball beim Investor, der zeitnah aussagekräftige Entwürfe der geplanten Anlage vorlegen muss. Der OB könne nur mit einer konkreten visuellen Vorstellung dem Stadtrat empfehlen, dem Projekt zuzustimmen. Außerdem will Mast-Weisz das erneute Gespräch mit den Anwohnenden suchen und die Ratsfraktionen informieren. Offene Fragen sollen beantwortet werden, nachdem die Fraktionen „erheblichen Beratungsbedarf“ signalisiert haben.
Das alles führt aktuell dazu, dass der Beschluss, dem Projekt zuzustimmen, nicht wie geplant am vergangenen Donnerstag gefasst werden konnte. Als nächster relevanter Termin ist die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 2. Mai anzusehen. Dann soll das „Okay“ für den Mietvertrag erteilt werden. Im Juni kann der Rat auch über die sechs geplanten Hausmeisterstellen befinden. Die Bewohnenden des Areals werden künftig dann an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang auf deren Dienste zugreifen können.
Würde der Rat der Stadt Remscheid dem Projekt zustimmen, könnte der Investor recht schnell einen Bauantrag stellen. Denn nicht nur das Bahnhofsgebäude soll saniert werden, es werden auch zweigeschossige Module gebaut, in denen geflüchtete Menschen wohnen sollen.
Das Projekt soll, so der Wunsch der Stadtspitze, noch in diesem Jahr beginnen. Denn zur Zeit leben rund 680 Menschen in den Remscheider Sammelunterkünften, die damit beinahe vollkommen belegt sind. Zusätzlich hat die Stadt mehr als 300 Wohnungen angemietet, in denen mehr als 850 Geflüchtete wohnen. Eine rasche Realisierung tut somit not.

Anzeigen