(Ro./LMP) Für den SV Jägerhaus-Linde stellte das Testspiel beim TSV Ronsdorf in der Waldkampfbahn am vergangenen Sonntag den Abschluss und Höhepunkt eines dreitägigen Trainingslagers dar.
Und dass ihnen diese drei Tage in den Knochen steckten, merkte man den Blau-Weißen auch an. Trotzdem gab es ein packendes Derby zu sehen, in dem der TSV in der 21. Minute durch einen Treffer von Phil Ketzscher mit 1:0 in Führung ging.
Linde versuchte die Zebras früh zu stören, kam allerdings nur selten in die Nähe des gegnerischen Tores. Wenn doch, dann aber gleich brandgefährlich – in der 30. Minute wurde ein sehenswerter Kopfball von Felix Brüggen noch pariert. Beim Nachsetzen lenkte aber Lasse Palbroecker den Ball ins eigene Tor. 1:1, der Halbzeitstand.
In der zweiten Hälfte reichte bei Linde dann die Schnelligkeit immer weniger aus, um den überfallartigen Angriffen der Zebras etwas entgegenzusetzen – Yannik Hünninghaus (47.) und Jona-Miklas Ernst (57.) brachten den TSV mit 3:1 in Führung. Erst in der 85. Minute kam der SVJ durch einen Strafstoßtreffer von Felix Brüggen noch einmal auf 3:2 heran, bevor dann jedoch Sebastian Schmieta (90.+1) den Schlusspunkt zum 4:2 für den TSV Ronsdorf setzte.
Für einiges Aufsehen sorgte noch ein anderer Beteiligter – Schiedsrichter Marcel Kleinsorge ist für seine „farbenfrohe“ Art der Spielleitung bekannt. In den 23 Partien, die er in der zurückliegenden Saison pfiff, zückte er 111 mal die gelbe Karte, 16 gelb-rote und vier rote Karten. In diesem Testspiel-Derby verteilte er ebenfalls fünf gelbe Karten an den TSV und vier an den SVJ. Nun ist ein Derby ein Derby, auch wenn es sich um ein Testspiel handelt. Die eine oder andere überhitzte Situation gab es durchaus zu sehen, hier ein Nachtreten, da ein Meckern – aber nichts, was im Nachhinein nicht durch ein freundschaftliches Händeschütteln oder einen friedenstiftenden Klaps wiedergutgemacht worden wäre.
Kleinsorge befürchtete jedoch wohl Schlimmeres. In der 36. Minute rief er zum ersten Mal zu einer „Beruhigungspause“ auf. Diese Regelung gibt es erst seit dem 1. Juli 2024 als Teil des „DFB-Stopp-Konzepts“: Wenn die Atmosphäre auf dem Platz zu hitzig wird, hebt der Referee nach einem Pfiff beide Arme über den Kopf und überkreuzt die Handgelenke. Anschließend deutet er mit seitlich ausgestreckten Armen an, dass sich die Spieler in ihren jeweiligen Strafraum begeben müssen. Im Mittelkreis berät er dann mit den beiden Kapitänen die Situation, um die Gemüter auf beiden Seiten zu beruhigen.
Dass Marcel Kleinsorge in der 86. Minute ein zweites Mal zu einer solchen „Beruhigungspause“ aufrief, verwunderte jedoch Spieler, Betreuer und Anhang auf beiden Seiten – schließlich bedeutete diese Maßnahme, dass das Spiel aus Sicht des „Schiris“ damit noch vier Minuten vor Schluss kurz vor einem Spielabbruch stand. Bei aller „Derby-Hitze“ war jedoch von einer möglichen Eskalation nichts zu spüren.
So stellten diese Entscheidungen vielleicht auch für den Schiedsrichter ein „Testspiel“ dar – wenn es in einem der kommenden Derbys einmal wirklich zur Sache gehen sollte.
KW32 | 10.08.2025
TSV-Zebras siegen 4:2 im Testspiel-Derby
Schiedsrichter sorgte mit „Beruhigungs-Pausen“ für Aufsehen
