(Ro./LMP) Am Mittwochabend wurde im Kreispokal-Viertelfinale auf dem Sportplatz Linde der nächste Bezirksligist zu einem Derby vorstellig – und der SSV Germania war nach dem Achtelfinalsieg des SV Jägerhaus-Linde gegen den TSV Ronsdorf (das SonntagsBlatt berichtete) gewarnt. Beide Mannschaften taten über weite Strecken des spannenden Matches ihr Möglichstes, den Ball vom eigenen Strafraum fernzuhalten, so dass viele Spielzüge an das „Kick and Rush“ vergangener Fußballtage erinnerten. Bei diesen langen Bällen agierte Germania allerdings häufig präziser als der tapfer kämpfende Kreisligist. Auf dem vom frostigen Nebel seifigen Geläuf waren denn auch Weitschüsse das Gebot der Stunde. So fasste sich Ruslan Zinakov in der 21. Minute ein Herz und knallte das Leder aus gut 18 Metern zum 1:0 für Germania ins Netz.
Linde ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt weiter dagegen. Zwar machte sich das verletzungsbedingte Fehlen von Felix Brüggen bei den Blauen nachteilig bemerkbar, ihrer Moral tat das aber keinen Abbruch. So tankte sich in der 35. Minute Dustin Schmidt auf dem linken Flügel durch, zog die halbe Germanen-Abwehr auf sich und passte dann auf den völlig frei stehenden Christian David. Der visierte sogar noch kurz an und drosch die Kugel zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Doch die 125 Zuschauer auf Linde sollten nicht zur Ruhe kommen. Nur zwei Minuten später gibt es Gewusel im Jägerhaus-Strafraum, Marvin Mühlhause rutscht in einen flachen Ball, Justin Herkenrath versucht noch abzuwehren, aber der Ball klingelt erneut im Kasten – 2:1 für Germania, der Halbzeitstand.
Jetzt war das Pokalderby-Fieber endgültig auf Linde ausgebrochen. Im weiteren Verlauf zückte die souveräne Schiedsrichterin Sarah Jurke fünfmal die gelbe Karte, zweimal gegen Linde, dreimal gegen Germania. Beide Seiten kämpften in der zweiten Halbzeit mit Haken und Ösen. Dann brannte es in der 54. Minute wieder im Germanen-Strafraum. Und wieder war es Christian David, der die Übersicht behielt. Sein kurzer, hoher Ball senkte sich in einem parabelförmigen Flug völlig unerwartet in die ungedeckte Seite des Tores – der erneute Ausgleich für Linde, 2:2.
Der Fight ging weiter, hin und her, mit offenem Visier. Aber alle weiteren Schussversuche scheiterten. Der SVJ hatte in einem über weite Strecken auf Augenhöhe geführten Duell dem nächsten Bezirksligisten ein 2:2-Unentschieden nach 90 Minuten abgetrotzt. Im darauffolgenden Elfmeterschießen hatte Germanias Torhüter Leon Wilke dann das glücklichere Ende für sich, weil Leon Richarz nur den Pfosten traf. So konnte Marvin Mühlhause für Germania den 7:6-Schlusspunkt an einem spannenden Pokalabend setzen. Im Halbfinale treffen die Germanen nun auf den Sieger der Partie FSV Vohwinkel gegen 1. FC Wülfrath, der erst am 18. Februar ermittelt wird.
KW06 | 09.02.2025
SVJ liefert spannenden Pokalfight
Germania erst nach Elfmeterschießen weiter
