(Ro./PK) Wenn ein Chor 50 Jahre alt wird, dann kann man davon ausgehen, dass ein besonderes Konzert ansteht. Diese Erwartungen wurden am Sonntag vom Chor der Evangelisch-reformierten Gemeinde Musik ’74 mehr als erfüllt. Wie der Chorname bereits aussagt, wurde die Sangesgemeinschaft im Jahr 1974 gegründet. In der langjährigen Geschichte des Chores gab es nur zwei Chorleiter und aktuell eine Chorleiterin.
In der äußerst gut besuchten Kirche der Gemeinde (selbst auf der Empore waren Sitzplätze rar) dirigierte Organistin und Chorleiterin Silke Schneider, die den Chor erst vor wenigen Monaten übernahm, temperamentvoll und ausdrucksstark.
Als Begleitung am Flügel hatte man Kreiskantor und Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk gewinnen können, der mit einem Orgelsolo in der Mitte des Konzertes brillierte. Das Programm war, so Moderator Tobias Halbach – selbst excellent vorbereitet und spritzig – ein „Best of the Best of“ des Chores, zwanzig Stücke zwischen geistlichen Gesängen und Rock, teilweise begleitet von der fünfköpfigen Gemeindeband.
In 120 Minuten zeigte der bis zum letzten Ton hochmotivierte Chor, zu welchen Gesangsleistungen er imstande ist. Von Michael Praetorius’ „Viva la musica“, mit dem der Chor stimmungsvoll in die Kirche einzog, über „Tears in heaven“ des Blues-Gitarristen Eric Clapton ging der musikalische Reise zu „Moon River“, der sehr bekannten Komposition von Henry Mancini. die in einem atemberaubenden Arrangement von Frauke Harder erklang.
Deren Vater Jürgen Harder leitete über zwölf Jahre den Chor erfolgreich, ähnlich wie sein langjähriger Vorgänger und Mitgründer von „Musik ’74“ Ulrich Halbach. Beide ehemaligen Chorleiter waren anwesend und wurden in der sich dem Konzert anschließenden „Geburtstagsfeier“ gebührend geehrt.
Im musikalischen Gedächtnis blieben das Abendlied von Josef Rheinberger, ein kunstvoll von Ulrich Halbach arrangiertes „Amazing Grace“, Händels wundersam schöne Arie „Lascia ch’io pianga“ sowie das temperamentvolle Finale, das aus „California Dreamin“ (The Mamas & The Papas) und aus der Rock-Hymne „Africa“ (Toto) bestand, mit dem sich der Chor gänzlich in die Herzen der Zuhörenden sang.
Rauschender Beifall und stehende Ovationen hatten natürlich Zugaben zur Folge. Das besondere Jubiläumskonzert endete aussagestark und noch einmal ergreifend mit Abbas „Thank you for the music“.
KW41 | 13.10.2024
Starkes Jubiläumskonzert: „Musik ‘74“ wurde gefeiert
Zwei Stunden Chorgesang auf hohem Niveau vor begeistertem Publikum
