(Reg.) Die „Nitrolympx“ im August ist das größte Dragrace Event Europas und findet einmal im Jahr auf dem Hockenheimring im Rahmen der DMSB- und FIA-Meisterschaft statt. Auf der Viertelmeile der Start- und Zielgeraden duellieren sich hier die kompromisslosesten Rennwagen des Kontinents mit bis zu 11.000 PS, die jeden Formel 1 Wagen harmlos wirken lassen.
Viele besitzen am Heck Bremsschirme, da sie teilweise 300 bis 400 km/h erreichen.
Die Zuschauer rieben sich die Augen, als inmitten dieser Boliden das Team „402-Germany“ aus Barmen mit einem schwarzen VW-Lupo im Straßentrimm an die Ampel rollte.
Als Fahrer Sascha Herrmann bei Grün dann aber aufs Gas trat und dem V8-Dragster bis zum Ziel am Heck klebte, tobt die Menge. Mit 11,50 Sekunden auf knapp 200 km/h fuhr er sogar persönliche Bestzeit.
Die Wuppertaler überstanden mit dem Kleinwagen die Qualifikationsrunde und schieden erst durch ein knappes Rotlicht gegen die Engländerin Kirstie Tramm aus (0,03 Sekunden zu früh). Sascha Herrmanns Fazit aber ist positiv: „Allein, dass wir es geschafft haben, hier starten zu dürfen, war eine Sensation. Man musste im Vorfeld das Auto aufwendig nach dem hohen Sicherheitsstand umbauen und an einer lizenzierten Messanlage die Zeiten für die Bewerbung nachweisen. Als einziger Fronttriebler mit dem kleinsten Motor muss man schon etwas verrückt sein, hier anzutreten. Zum Glück hatte ich ein tolles Team hinter mir. Die Jungs sind noch zwischen zwei Rennen nach Stuttgart gefahren und haben dort eine neue Antriebswelle bauen müssen.“
Lebensgefährtin und Teammitglied Beate Scalera taten abends die Füße weh: „Ich musste das Auto jedes Mal bei 30 Grad gut 100 Meter bis zur Ampel schieben, da sonst der Motor wegen Überhitzung die Leistung heruntergeregelt hätte. Die Atmosphäre hier vor zigtausend Zuschauern lässt einem jedoch Flügel wachsen.“
Nach diesem denkwürdigen Wochenende blickt man nun auf das letzte Meisterschaft-Rennen in Sachsen-Anhalt, in dem man noch Punkte sammeln will.