KW18 | 04.05.2025

Musikalische Reise nach Leipzig

Prof. Joachim Dorfmüller spielte und erzählte

Prof. Joachim Dorfmüller ist nicht nur ein famoser Pianist, sondern auch ein amüsanter Erzähler. (Foto: PK)

(PK.) Einmal in jedem Jahr spielt der Musikprofessor Joachim Dorfmüller in der Ronsdorfer Lutherkirche ein Benefizkonzert zu Gunsten des Gustav-Adolf-Werks. Und auch in diesem Jahr wurde er von der evangelischen Pfarrerin Friederike Slupina-Beck gefragt, ob er wieder ein Konzert geben könne. Und trotz seiner inzwischen 86 Lebensjahre sagte der Pianist und Organist begeistert zu.
Also begaben sich mehr als zwei Dutzend Zuhörende mit dem Professor musikalisch auf eine Reise nach Leipzig. Joachim Dorfmüller wusste Anekdoten und andere kleine Geschichten zu den gespielten Komponisten zu erzählen. Er begann das gut 90-minütige, durch eine Pause unterbrochene Konzert mit „profanen Stücken von Bach“ aus dessen Clavierbüchlein für Anna Magdalena Bach und beendete den Bach-Teil mit dem an­spruchsvollen Präludium und Fuge in B-Dur, BWV 866 (aus dem „Wohltemperierten Klavier“).
Schon nach dem ersten Viertel des Konzertes zeigte sich, dass Joachim Dorfmüller noch immer fingerfertige Läufe spielen kann und nichts von seinem Elan verloren hat. Er präsentierte das komplette Konzert ohne Notenansicht.
Musik von Clara und Robert Schumann schloss sich an, unter anderem eine komplette Aufführung der „Kinderszenen, op. 15“ von Robert, wobei auffiel, dass Dorfmüller das Tempo mancher Stücke des 13-teiligen Werkes arg anzog. So spielte er die eigentlich betuliche „Träumerei“ in etwas mehr als zwei Minuten.
Nach der Pause erklang der Hochzeitsmarsch aus Mendelssohns „Ein Sommernachtstraum“. Eine besondere Liebe zu skandinavischer Musik ist Joachim Dorfmüller nicht abzusprechen, insbesondere die Musik des Norwegers Edvard Grieg hat es ihm angetan, weshalb er auch mehr als eine Handvoll Stücke des Komponisten spielte. Fünf Stücke aus Griegs „Peer Gynt Suite“ und weitere fünf aus den „Lyrischen Stü-cken“ hatte sich der Pianist ausgesucht. Das Konzert endete mit „Hochzeitstag auf Troldhaugen“ feierlich und mit verdientem Applaus.

Anzeigen