Loriots Humor

(Ro.) Stefan Neumann, der im Jahr 2000 über Loriot promovierte, gab jetzt in der Katholischen Gemeinde in Ronsdorf eine Einführung in das Thema „Loriots unverwechselbarer Humor“. Er beleuchtete Leben und Werk des Künstlers. Die früh verstorbene Mutter, die Kindheit bei der Großmutter in Berlin – all das prägte das Werk des späteren Komikers. Auch mit seiner Zeit als Offizier an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg setzte sich Loriot in seinem Werk kritisch auseinander. Nach dem Zweiten Weltkrieg befiel von Bülow eine tiefe Sinnkrise, aus der ihn der Vater mit dem Vorschlag befreite, er solle Kunst studieren, weil er immer gerne gezeichnet hatte. Der Kunststudent verdiente seinen Lebensunterhalt und bald auch den seiner späteren Frau mit Gebrauchsgrafiken. Dann wechselte er zu Humorzeichnungen. An zahlreichen Beispielen zeigte Neumann die Entwicklungen des Karikaturisten und Zeichners, beginnend mit einem zuerst noch atypischen Männchen, das sich über mehrere Häutungen zu dem bekannten Knollennasenmännchen entwickelte. Mit ihm griff Loriot aktuelle Trends der 60er Jahre auf, z.B. den freieren Umgang mit Sexualität und Warnungen vor der Umweltzerstörung. Es folgte, so Neumann, die Entwicklung der Maskottchen für die Aktion Sorgenkind: Wum und später auch Wendelin zogen in den 1970er Jahren Millionen von Kindern in ihren Bann. Höhepunkte in der Karriere Loriots waren aber seine Fernsehsketche. Sie hinterließen in den 1970er Jahren einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Sehr deutlich wurde im Vortrag, welchen hohen Stellenwert Loriots Sketchpartnerin Evelyn Haarmann dabei hatte. Abschließend vermittelte Neumann noch einige Einsichten in die Welt der beiden Filme „Ödipussi“ und „Pappa ante portas“ sowie Loriots Arbeit als Opernregisseur. Nach einer Gesprächsrunde spendeten die etwa 30 Gäste dem Dozenten begeisterten Applaus für seinen ebenso informativen wie humorvollen Vortrag.