KW33 | 17.08.2025

Licht und Schatten der Hitzewelle in Ronsdorf

Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollten beachtet werden

Der neu aufgestellte Wasserspender am Ronsdorfer Markt wird an heißen Tagen oft und gern genutzt. (Foto: LMP)

(Ro./LMP) In den letzten Tagen kam die Sommerhitze mit aller Macht zurück. Nach den ersten heißen Tagen Ende April und vor allem Mitte Juni – wir erinnern uns an das heiße Wetter rund um den „Liefersack“ – hatte man das Thema ja in unseren Breiten bereits abgehakt. Die Temperaturen dieser Woche veranlassten jedoch nun den Deutschen Wetterdienst (DWD), amtliche Hitzewarnungen auch für unser Stadtgebiet auszurufen. Gerade Ronsdorf ist davon aufgrund seiner teilweise engen Bebauung immer betroffen.
Die Warnungen sollten ernst genommen werden – nicht nur ältere Leute über 65 sind von Hitzegefährdungen betroffen, sondern zum Beispiel auch Schwangere, Kinder, Übergewichtige, Obdachlose oder Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen müssen. Die Liste der Betroffenen ist lang. Der Rat der Stadt Wuppertal hat erst im April 2025 einen „Hitzeaktionsplan“ beschlossen. Ein Ergebnis daraus ist der öffentliche Trinkwasserbrunnen, der am Bandwirkerplatz eingerichtet wurde (das SonntagsBlatt berichtete).
Im Internet findet man auf der Homepage der Stadt Wuppertal zudem jederzeit alle aktuellen Informationen zu Hitzewarnungen und etliche Verhaltenstipps, wie man am besten durch die heißen Tage kommt. Wichtig ist vor allem, Aufenthalte und sportliche Aktivitäten im Freien zu vermeiden – zumindest in den Mittags- und Nachmittagsstunden. Einkäufe und dringende Erledigungen sollten am frühen Morgen oder am späten Nachmittag verrichtet werden.
Doch auch in Haus und Wohnung gibt es etliche Möglichkeiten der Hitze entgegenzuwirken – zum Beispiel durch gezieltes Lüften zu bestimmten Zeiten und Herunterlassen der Jalousien und Rollläden auf der jeweiligen Sonnenseite. Einen aktuellen Stand der amtlichen Hitzewarnungen und jede Menge Tipps gibt es unter „www.wuppertal.de“ und dort dem Suchbegriff „Hitzeportal“ oder direkt unter dem Pfad „https://www.wuppertal.de/microsite/hitzeportal/index.php“.
Einem im Juni 2025 veröffentlichten „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe zufolge schneiden Wuppertal und Remscheid übrigens im Vergleich aller deutschen Städte noch im „grünen Bereich“ ab, was die Hitzebetroffenheit angeht. Die hier gemessenen Oberflächentemperaturen waren in den letzten fünf Jahren im Vergleich ebenso durchschnittlich, wie der prozentuale Anteil der Bodenversiegelung in den Siedlungs- und Verkehrsflächen. Überdurchschnittlich punkten können Wuppertal und Remscheid jeweils mit ihrem relativ hohen Anteil an Grünvolumen, also dem Anteil an Bäumen und Blühstreifen (in Kubikmetern) je Flächeneinheit (in Quadratmetern).
Damit ist allerdings nicht das sprießende Unkraut gemeint, das zurzeit zum Beispiel auch an und auf der Verkehrsinsel an der Kreuzung Erbschlöer Straße, Ecke „Kraftwerk“, beobachtet werden kann – von der Hitze sind natürlich auch die Mitarbeitenden des Garten- und Forstamtes betroffen, denen die Arbeit im Freien erschwert oder unmöglich gemacht wird.
Doch wie schon Johann Wolfgang von Goethe seinen „Götz von Berlichingen“ sagen ließ: „Wo viel Licht ist, ist auch starker Schatten.“ Umgekehrt gibt es auch durchaus positive Seiten der heißen Tage. So kamen unsere Freibad-Tipps letzte Woche an gleicher Stelle offensichtlich zum genau richtigen Zeitpunkt. Aber die SonntagsBlatt-Redaktion konnte in den letzten Tagen darüber hinaus auch beobachten, dass die Weinreben auf dem Gelände des Autohandels Stelzer an der Astilbenstraße in diesem Jahr außerordentlich gut gedeihen. Da das Ronsdorfer Weinfest am 22. bis 24. August auf dem Bandwirkerplatz kurz bevorsteht, keimt vielleicht hier und da der Gedanke auf, dass die sommerlichen Temperaturen zumindest für den „Ronsdorfer Wein“ einen guten 2025er Jahrgang versprechen – oder, um hier wiederum mit dem Volksmund zu sprechen: „Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.“

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