(Reg./PK) Die Volksbank Bergisch Land hat sich in großen Buchstaben das Thema „So schützen Sie sich vor den Maschen der Betrüger“ auf die Fahne geschrieben. Am Mittwochabend informierten Mitarbeitende der Bank sowie der Kriminalhauptkommissar Michael Schroer darüber, wie Betrüger die „Schwachstelle Mensch“ ausnutzen und was man als Kunde der Bank dagegen unternehmen kann. Das Thema scheint den Menschen auf den Nägeln zu brennen, denn die Räumlichkeiten der Bank am Tenter Weg waren gut besucht.
Aktuelle Betrugsmaschen wie die Beeinflussung von Menschen (Social Engineering) sind ein wesentlicher Bestandteil der betrügerischen Maschen von Kriminellen. Zu ihnen gehören das Baiting (Ködern), der CEO-Fraud (bei dem sich Kriminelle als Geschäftsführer eines Unternehmens ausgeben) und das Phishing von E-Mails, um persönliche Daten der mutmaßlichen Opfer auszukundschaften. „Das sind einige der aktuellen Betrugsmaschen, die wir als Bankmitarbeiter mitbekommen“, hieß es. Eine vor Ort durchgeführte Online-Befragung brachte zutage, dass die meisten Menschen per SMS einem Betrugsversuch ausgesetzt waren. Auch der starke Satz „Prävention ist besser als Nachsorge“ wurde eingehend behandelt. Zur Vorsorge gehört ein starkes Passwort zum Schutz der Daten.
Dass auch beim Online-Banking Prävention groß geschrieben wird, erläuterte Joshua Raab, Auszubildender bei der Volksbank. Er schilderte, was betrügerische Nachrichten sind („Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden.“) und ging auf weitere Betrugsmaschen ein, die unterdessen auch vor persönlicher Ansprache vor der Haustür nicht aufhören. „Da wird enormer emotionaler Druck aufgebaut“, erläuterte Raab. „Das ist alles andere als seriös.“ Wenn ein Betrugsversuch oder ein erfolgreicher Betrug stattgefunden hat, sollte man sein Konto unter der Telefonnummer 116 116 sofort sperren lassen und darüberhinaus die Polizei informieren. Hat man einen betrügerischen Link angeklickt, sollte man den Computer auf die Werkseinstellung zurücksetzen. Man sollte Telefonnummern, unter denen Betrugsversuche unternommen werden, blockieren.
Abschließend gab Kriminalhauptkommissar Michael Schroer Auskunft über seine Arbeit. Im Jahr 2022, so der Polizeibeamte, gab es 27.000 Versuche, mit Schockanrufen oder dem Enkeltrick Geld zu beschaffen. „Rund 25.000 davon verliefen erfolglos“, berichtete der Polizist. Bei den übrigen 2000 Straftaten ergaunerten sich die Verbrecher rund 30 Millionen Euro.“ Er schilderte den Fall einer 82-jährigen Remscheiderin, die der raffinierten Masche von Betrügern aufgesessen war und ihren gesamten Schmuck und das nicht unbeträchtliche Bargeld in die Hände der Gauner gab.
„Glauben Sie bei Anrufen nicht, was im Display Ihres Telefons steht“, schloss Schroer. „Das alles kann man manipulieren.“ Er schloss mit einem Ratschlag an alle Geschädigten: „Keine Eile! Keine Angst! Und – ganz wichtig! – keine Scham.“