(W.) „Natur erhalten, Wuppertal gestalten!“ heißt der Slogan, mit dem die Initiative „Grün.Stadt.Grau“ sich gegen den Raubbau an der Natur in und rund um Wuppertal wehren will.
Die Stadt Wuppertal plant allen Ernstes, 137 Hektar von Landschaftsschutzgebieten möglichst bald zu bebauen und damit zu versiegeln, aufgeteilt in acht Hektar für Wohnbebauung und 129 Hektar für Gewerbe.
Viele betroffene Gebiete hiervon liegen auf den Südhöhen wie Hipkendahl, Dorner Weg, Jägerhaus-Linde und Lichtscheid-Süd, als wäre die Bevölkerung hier nicht schon genug belastet durch den geplanten Ausbau der L 419 und den Anschluss an die A 1, durch den Bau der Jugendjustiz-Vollzugsanstalt, der Landesschulen Nordrhein-Westfalen und dem vorgesehenen Bau einer Forensik.
In der Bevölkerung entstehen Fragen nach der Nutzung von alten Brachflächen und leerstehenden Industriebetrieben, statt die Natur weiter zu zerstören. Was ist beispielsweise in Ronsdorf mit dem alten Draka-Gelände? Was ist jetzt mit dem von der BEK als Parkplatz genutzten Gelände an der L 418? Da gab es doch schon einmal weitreichende Pläne für ein ökologisch interessantes, industrielles Bauprojekt, und, und, und …?
Die Bürgerschaft fordert eine offene, bürgernahe Planung mit umweltbewussten Entscheidungen. Stattdessen fühlt sie sich übergangen und wird nun aktiv. Die Industrie- und Handelskammer indes fordert weiter neue, schicke Gewerbeflächen.
Die Initiative „Grün.Stadt.Grau Wuppertal“ spricht sich entschieden gegen die geplante Ausweisung von Naturräumen aus. Diese Flächen, die dem Stadtentwicklungsausschuss am 5.9. und dem Stadtrat am 16.9. zur Entscheidung vorgelegt werden, umfassen bedeutende Landschaftsschutzgebiete, deren Verlust erhebliche Auswirkungen auf das lokale Klima und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hätte.
Ein Höhepunkt der Proteste wird die Demonstration am 30. August um 17 Uhr vor dem Rathaus Barmen sein. Die Initiative ruft alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler dazu auf, sich an der Demo zu beteiligen und ein starkes Zeichen für den Schutz der Grünflächen und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu setzen. „Wir müssen handeln, um unsere Stadt vor weiterer Versiegelung zu bewahren“, so die Sprecherin. „Die vorhandenen ungenutzten Gewerbeflächen und leerstehenden Gebäude bieten genug Potenzial, ohne weitere Grünflächen opfern zu müssen.“