Es war einmal … Monhofs Kaffee, immer frisch

(Ro.) Einige ältere Ronsdorfer Einwohner werden sich vielleicht noch erinnern. Es gab bis Ende 1974 in der Remscheider Straße unterhalb der Fachschule – da, wo jetzt eine Fahrschule ihren Sitz hat – das Geschäft Halbach & Monhof, einen sogenannten Tante-Emma-Laden, in dem über Jahre Kaffee geröstet wurde. Einmal mindestens in der Woche zog der Duft von frisch geröstetem Kaffee durch den Süden von Ronsdorf. In einem Kaffeebrenner, der fast so aussah wie diejenigen, die heute vermehrt wieder in den Städten zu finden sind, röstete mein Vater hauptsächlich die sogenannten „großen Bohnen“, die magenschonende Kaffeesorte „Maragogype“ aus Mexiko. Erinnern kann ich mich, dass die benötigten Rohkaffeebohnen von Zeit zu Zeit in großen Säcken aus Hamburg angeliefert wurden. Erinnern kann ich mich auch an die in der Talsperrenstraße ansässige Keksfabrik „HOFO“. Hier waren wir „Hoflieferant“. Wöchentlich mussten mein Bruder oder ich einige Halbpfund-Kaffeepa­ckungen an die Damen der Verwaltung ausliefern, die 250-Gramm-Packung zu 2,50 DM.
Damals wie heute kam es beim Rösten auf den gewünschten Röstgrad an, den Zeitpunkt, wann der Röster die Klappe öffnet und der Kaffee aus der Trommel nach unten in die gelöcherte Wanne mit den Abkühlbesen fällt. In einem Entnahmeglas wurde dies am Ende der Röstung sekündlich getestet, und dabei durfte meinen Vater keiner stören. Über eine ein einziges Mal verbrannte Kaffeecharge hat er sich Jahre danach noch geärgert.
Aber nicht nur in der Remscheider Straße gab es die Rös­terei meines Vaters, sondern einige Jahre länger wurde auch bei Gebr. Monhof in der Elias-Eller-Straße gegenüber der reformierten Kirche Kaffee frisch gebrannt.
Ich freue mich, dass die alte ortsnahe Tradition des Kaffeeröstens wieder aufgelebt ist und es in Ronsdorf wieder eine Kaffeerösterei gibt. Immer wenn der Duft des Kaffeeröstens in der Luft liegt, lasse ich mich gerne an die Zeit in unserem Geschäft erinnern.