KW07 | 16.02.2025

Es ging hoch her

BV Lüttringhausen hatte schwere Themen

Jürgen Heuser leitete die Sitzung der BV und hatte diesmal gut zu tun, die Wogen zu glätten. (Foto: PK)

(Lü./PK) Die Bezirksvertretung im Lüttringhauser Rathaus startete vergeichsweise harmonisch. „Ex-Dorfsheriff“ Ralf Becker war zum letzten Mal in der BV zu Gast, seine Nachfolgerin Heike Schiffer stellte sich kurz vor.
Einige Tagesordnungspunkte wurden gesondert diskutiert. So auch die Frage, ob in Remscheid Hunderte von Altenheimplätzen fehlen. Mit 15 Pflegeeinrichtungn und mehreren Hundert Plätzen sei Remscheid gut bestückt, informierte man. Die 16. Einrichtung sei im Bau, die 17. sei in Planung. Diese solle möglicherweise in Lüttringhausen Platz finden. „Gerne“, befand Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser, „denn Lüttringhausen ist in diesem Punkt unterversorgt.“
Zum Sachstand der großen Baustelle am Eisernstein teilte Gunter Breidbach, Bereichsleiter für Straßenbau bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) mit, dass im Sommer 2025 die Verkehrsführung erneut geändert werden müsse. Er listete die Vorteile des zu bauenden Kreisverkehrs gegenüber der Ampellösung auf und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Projekt im Oktober 2025 als erledigt angesehen werden könne. Durch die Umleitungen, so Breidbach, seien einige Straßen jedoch in einem beklagenswerten Zustand. „Da müssen einige Kollegen nochmal raus und Hand anlegen.“
Für Lüttringhauser Verhältnisse gestaltete sich die Diskussion über die neue Linienführung der Buslinie 620 als konfliktbeladen.
Die WSW-online informierte erst Mittwochnachmittag, den 5. Februar die Schulleitung des Leibniz Gymnasiums in Remscheid über eine kurzfristige Änderung der Buslinie 620, die ab dem Folgetag aufgrund der Baumaßnahme im Bereich Eisernstein die beiden Haltestellen Klausen/Lockfinke und Eiche in Richtung Remscheid bis zum Spätherbst 2025 nicht mehr anfahren werde. Die beiden E-Wagen morgens seien davon nicht betroffen.
Da aber aus Kapazitätsgründen nicht alle Schüler*innen von den E-Wagen befördert werden können, wird empfohlen, dass die Betroffenen entweder von der Haltestelle Am Blaffertsberg zu Fuß weitergehen (circa 1,5 km / 21 Minuten) oder einen früheren Bus nehmen bis zur Endstation fahren und dann von dort mit der 620 in Richtung Ronsdorf bis zur Schule zurückfahren.
Bei der BV-Sitzung war Dr. Thomas Giebisch, Direktor der Leibniz-Gymnasiums anwesend und erläuterte die schulischen Probleme: Man könne nicht einfach den Unterricht ein paar Minuten später beginnen, sagte er und verwies auf eine Zusammenarbeit mit dem Röntgengymnasium. Andererseits könne man den Busverkehr nicht im Sinne der Schule ändern. Die CDU- und die SPD-Fraktion setzten sich zu diesem Thema durchaus heftiger auseinander.
Der Landtagsabgeordnete für Remscheid und Radevormwald, Jens Nettekoven (CDU), äußerte sich dazu sehr besorgt: „Die kurzfristige Ankündigung und die vorgeschlagenen Alternativen wie das Umsteigen an anderen Haltestellen sind für unsere Kinder unpraktisch und zeitaufwendig. Wir wollen nicht noch mehr ‚Elterntaxis‘ im Verkehr haben, sondern müssen die Mobilität unserer Schüler*innen fördern, indem wir kurze Wege ermöglichen. Es ist unverständlich, dass solch gravierende Änderungen so spät kommuniziert werden, was nur zur Verunsicherung der Eltern und Schüler beiträgt.“
Abschließend wurde der Antrag zur vereinfachten Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr ohne gesonderten Beschluss mit den Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt.

Letzte Meldung: Buslinie 620 wie gewohnt
Ab Montag, den 17. Februar fährt die Buslinie 620 wieder nach dem bisherigen Normal-Fahrplan. Das Vorsprechen innerhalb der Bezirksvertretungs-Sitzung (BV) von Dr. Giebisch (Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums Remscheid) hat Wir­kung gezeigt. In der wahlkampfbetonten BV Lüttringhausen kamen vorher einige kuriose Lösungsvorschläge zur Aussprache, die aber allesamt für undurchführbar erkärt wur­den. Stundenpläne könnten einerseits nicht einfach so geändert werden, dass es für die WSW gepasst hätte. Andererseits könnte der Busverkehr nicht im Sinne der Schulen geändert werden, hieß es. Wie und warum man sich nun letztendlich geeinigt hat, bleibt erst einmal nebulös. Die WSW revidierten ihre Entscheidung.

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