KW07 | 18.02.2024

Engagierte Diskussionen in der BV

Kreisverkehr Eisernstein und alter Bahnhof waren Themen

Brigitta Weimer stellte ihr Kunstwerk, das den Kreisverkehr Eisernstein aufwerten soll, in der Sitzung der Bezirksvertretung vor. (Foto: PK)

(Lü./PK.) Lüttringhausens Be­zirksbürgermeister Jürgen Heuser (SPD) freute sich zum Beginn der Sitzung der Bezirksvertretung am vergangenen Mittwoch, dass der große Saal im Rathaus ausgesprochen gut von Interessierten besucht war. Wie sich zeigte, war der Großteil der Besuchenden wegen zweier Tagesordnungspunkte gekommen. Nach deren Abarbeitung leerte sich der Ratssaal zusehends.
Der geplante Kreisverkehr am Eisernstein soll durch ein Kunstwerk aufgewertet werden (Das SonntagsBlatt berichtete). Abschließend musste die BV diesem Plan zustimmen. Die Künstlerin, die in Gummersbach lebende Brigitta Weimer, stellte den rund zehn Meter hohen Ring noch einmal vor. „Die Skulptur soll ja zur Identifikation der Einwohner beitragen“, erläuterte sie.
Anstelle des ursprünglich geplanten Gesteins am Fuß des Kunstwerkes soll dort nun eine Bepflanzung erfolgen. Denn: „Der Eindruck eines Schottergartens muss vermieden werden“, führte sie aus.
Darüberhinaus könnten kleine Änderungen an der Skulptur jederzeit erfolgen. Die Bezirksvertretung beschloss ohne Diskussion einstimmig die Installation dieses Kunstwerkes.
Der alte Lüttringhauser Bahnhof, ein zum Teil sanierbedüftiges Gebäude, in dem zur Zeit die Eisenbahnfreunde ihren Interessen nachgehen, soll eine Flüchtlingsunterkunft werden.
Das war der zweite und weitaus kontroverserer Tagesordnungspunkt mit Substanz. Anwohnende legten zunächst ihre Verwunderung dar, dass sie von diesen Plänen durch die Presse erfahren hatten, und fügten hinzu, dass „wir unserer Verantwortung gegenüber geflüchteten Menschen an diesem Ort nicht gerecht werden.“ Es handele sich um ein marodes Gebäude, an dem zusätzlich alle 20 Minuten die S7 sozusagen auf Armlänge vorbeifahre und Lärm verursache. Das sei für die 180 Menschen, die dort untergebracht werden sollen, nicht zumutbar.
Zusätzlich müsse man sich mit der Frage auseinandersetzen, ob der vom Investor geforderte 10-Jahres-Vertrag aus der Sicht der Stadt Sinn mache. „Hinterher stellen wir nach fünf Jahren fest, dass sich das Projekt nicht realisieren lässt. Und dann?“, hieß es. Thomas Judt, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Remscheid stellte den aktuellen Sachstand fest und zeigte den Interessierten die modernen Bau-Module, in denen die Flüchtlinge unterkommen sollen. „Diese Module können Ende 2025 errichtet werden“, stellte er in Aussicht.
Abschließend informierte Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke darüber, dass man nicht sagen könne, aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen würden. Ich mache das jetzt neun Jahre lang“, fügte sie hinzu, „und es hat noch nie irgendwelche Probleme mit Flüchtlingen in Remscheid gegeben.“ Und wo die Eisenbahnfreunde unterkommen, werde sich auch klären lassen, so die CDU-Politikerin.
Einstimmig wurde von der BV der Beschluss gefasst, das Thema zur Entscheidung an den Rat der Stadt Remscheid zu übergeben.
Der letzte Beschluss erfolgte einstimmig: An der unteren Ronsdorfer Straße, in Höhe von Birgden III, wird regelmäßig geblitzt. Dort soll nach dem Willen der BV Lüttringhausen kurzfristig eine Querungshilfe errichtet werden.

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