(Ro./LMP) Im Rahmen der Aktionswoche „Gut betreut in der Kindertagespflege“, die deutschlandweit vom 12. bis 18. Mai stattfand, stellten die Ronsdorfer Tagesmütter – und ein Tagesvater – am letzten Samstag ihr Angebot mit einem Infostand auf dem Bandwirkerplatz vor. In Ronsdorf gibt es insgesamt zwölf Tagespflegen – drei davon sind sogenannte Großtagespflegen, also betriebliche Einrichtungen, die anderen neun versorgen die Kinder in der eigenen Wohnung oder in dafür angemieteten Räumen. Sie alle sind selbständig tätig und der „IG Kindertagespflege Wuppertal“ angeschlossen.
Eine Tagespflege betreut Kinder im Alter zwischen 0 und 3 Jahren. Der Unterschied zu einer Kindertagesstätte (KiTa) besteht jedoch in der Gruppengröße – Einzelpersonen dürfen zwar acht und Großtagespflegen neun Verträge abschließen, es dürfen aber jeweils immer nur fünf Kinder gleichzeitig pro Pflegeperson anwesend sein. „Die Tagespflegen sind rechtlich mit den KiTas gleichgestellt“, erklärt Usch Pahs-Davidt, die 40 Jahre lang Kinder betreut hat und nun immer noch als Springerin fungiert, wenn es in einer Tagespflege zu personellen Engpässen kommt. „Eltern, deren Kinder das erste Lebensjahr vollendet haben, haben einen Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz oder eine Tagespflege, in Einzelfällen auch früher. Das ist im SGB VIII geregelt.“ (SGB VIII: Achtes Sozialgesetzbuch, Anm. d. Red.)
Pahs-Davidt hebt dabei die Punkte hervor, wieso die Tagespflege eine Alternative zur KiTa sein kann: „Gerade die kleineren Gruppen können ein Vorteil für ruhige und geräuschempfindliche Kinder sein. Auch die Eingewöhnung kann bei uns hier und da langsamer und sanfter vonstattengehen. Es ist eine sehr persönliche Form der Betreuung.“
Tagespflegen unterliegen aber ebenso dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Sie müssen also zum Beispiel die Potenzialentfaltung sowie die sprachliche und körperliche Entwicklung des Kindes fördern. „Abgesehen davon, dass wir uns ständig mit den Eltern darüber austauschen, müssen wir die Entwicklung des Kindes auch nach vorgegebenen Richtlinien dokumentieren“, bestätigt Usch Pahs-Davidt.
Was die Kosten angeht, sind die Tagespflegen ebenfalls mit den KiTas gleichgestellt: „Eltern, die bei uns ein Kind unterbringen, zahlen den gleichen Beitrag an die Stadt Wuppertal, als wenn das Kind in einer KiTa wäre – und die Höhe des Beitrages richtet sich genauso nach dem Einkommen der Eltern.“
Aber wie findet man eine passende Tagespflege für sein Kind? Auch hier hat Usch Pahs-Davidt eine einfache Antwort: „Wenn man ‚Wuppertal, Kindertagespflege, Leistungsantrag‘ googelt, bekommt man auf den Seiten der Stadt Wuppertal eine Liste aller Tagespflegen und auch direkt die passenden Antragsformulare.“
Gerade in einer Zeit, in der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einerseits großgeschrieben wird, andererseits aber auch Arbeitgebende ein Interesse daran haben, Fachkräfte möglichst schnell wieder in den Betrieb zu integrieren, kann die Kindertagespflege eine zusätzliche Alternative darstellen.
KW21 | 25.05.2025
Eine gute Alternative zur KiTa
Ronsdorfer Kindertagespflegen stellten sich vor
