KW30 | 27.07.2025

Ein Wahrzeichen erstrahlt bald in ganz neuem Glanz

Schloss Burg feiert am 7. September 2025 spektakulär seine Wiedereröffnung

Der Batterieturm ist bereits 2010 saniert worden und zeigt eindrucksvoll, wie die gesamte restaurierte Schlossanlage sich im September präsentieren wird. (Foto: LMP)

(Reg./LMP) Schloss Burg – eines der Wahrzeichen des Bergischen Landes – hat eine bewegte Vergangenheit. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ließ Graf Adolf II. von Berg hier eine Höhenburg bauen und überließ den ursprünglichen Stammsitz der Familie in Altenberg dem Zisterzienser-Orden. Bis schließlich Herzog Wilhelm I. von Berg seine Hauptresidenz 1380 nach Düsseldorf verlegte, blieb Schloss Burg das politische Machtzentrum in der Region und weit darüber hinaus.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden 1648 große Teile der Anlage zerstört und die Burg zerfiel bis ins 19. Jahrhundert hinein zu einer Ruine. 1890 begann man unter Federführung des eigens dafür gegründeten Schlossbauvereins mit dem Wiederaufbau – teilweise nach historischen Vorbildern und auf Basis von Grabungsergebnissen, teilweise aber auch mit den Vorstellungen der damaligen Zeit, wie so eine mittelalterliche Burg ausgesehen haben könnte.
Die Aufbau- und Erweiterungsarbeiten wurden nur durch die beiden Weltkriege unterbrochen. In den 1950er Jahren wurde Schloss Burg endgültig zu einer Touristenattraktion, was sich auch in dem Bau der Seilbahnanlage in dieser Zeit widerspiegelt – sie wurde 1952 als erstes derartiges Verkehrsmittel in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Seitdem weckt die 110 Meter über der Wupper thronende Burg Kindheitserinnerungen an Familienausflüge und Klassenfahrten.
Doch der Anspruch an solche Ausflugsziele und Museen ist im Laufe der Zeit moderner geworden. Zudem war die Bausubstanz in die Jahre gekommen. Um die Anlage dauerhaft als Glanzpunkt der Region zu erhalten, musste sie seit 2013 umfassend saniert werden. Insgesamt wurden 54,65 Millionen Euro investiert – Geld, das aus Fördermitteln von Land, Bund und Europäischer Union, aber auch aus Mitteln der Eigentümerstädte Solingen, Rem­scheid und Wuppertal floss.
Dafür wurden nicht nur die historischen Farbgestaltungen rekonstruiert und bauliche Veränderungen vorgenommen. Im Zuge der Sanierung wurde auch die technische Gebäudeausrüstung zeitgemäß aufgestellt, etwa mit neuen Leitungen, einer ökologischen Heizzentrale oder dem Einbau eines Aufzugs, der große Teile der Gebäude nun barrierefrei erschließt.
Eindrucksvoll zu erkennen ist die Veränderung auch in den Höfen: Mauern, in späteren Jahren gezogen, wurden entfernt. Die frühere Großzügigkeit kehrt damit zurück. Erschlossen wurden dabei auch Bereiche, die lange Zeit nicht zugänglich waren, etwa die romantische Nordterrasse.
Wer in den letzten Jahren Schloss Burg besichtigt hat, konnte bereits während der Sanierungsarbeiten Zug um Zug die Verschönerungen und Modernisierungen beobachten, die es zu einem ganz neuen Besuchserlebnis machen. Die Anlage hat einerseits an historischer Authentizität gewonnen, denn dort, wo man originale Substanz aus dem Mittelalter gefunden hat, wurde sie aufbewahrt. Andererseits bedienen die Innenräume und Ausstellungen nun auch die Erwartungen, die man heutzutage an interaktive und moderne Erlebnismöglichkeiten stellt. Die neue Dauerausstellung, die sich mit Persönlichkeiten und Ereignissen aus der Geschichte von Schloss Burg beschäftigt, aber auch mit dem Leben im Mittelalter, wird zwar erst voraussichtlich ab November zu besichtigen sein. Die Baugerüste und Absperrungen der letzten Jahre gehören jedoch bereits demnächst der Vergangenheit an.
Am Sonntag, den 7. September werden der Abschluss der Sanierungsarbeiten und die vollständige Wiedereröffnung von Schloss Burg mit einem Tag der Offenen Tür gefeiert. Wer direkt an diesem ersten Tag zur Besichtigung anreisen möchte, kann hierfür online kostenlose Eintrittskarten buchen, die in einem vorgegebenen Zeitfenster zu einem 90-minütigen Rundgang durch die Anlage berechtigen. Auf dem Schlossplatz wird weiteres Programm angeboten. Nähere Informationen hierzu und das Ticketportal gibt es im Internet unter www.schlossburg.de.
Unabhängig von diesem Tag der Offenen Tür ist hingegen das Konzert der bekannten Bon Jovi-Tribute Band „Bounce“, die am selben Abend um 19.30 Uhr auf Schloss Burg auftreten wird. Eintrittskarten hierfür gibt es ebenfalls unter der genannten Internet-Adresse.

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