(Ro./AS) Dass Ronsdorfs Straßen in weiten Teilen „verkehrsberuhigt“ werden sollen, wird schon seit geraumer Zeit im Stadtteil kontrovers diskutiert. Infolge einer längst geplanten Umsetzung des Lärmschutzplans der Stadt Wuppertal sollte auf einem Teilstück der Straße „Am Stadtbahnhof“ eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer dazu dienen, die GeräuschEmissionen der Kraftfahrzeuge zum Schutz der Anwohnenden zu senken.
Am vergangenen Freitag war es dann so weit. Nachdem sich die Mitglieder der Ronsdorfer Bezirksvertretung für ein Tempolimit eingesetzt hatten, wurden entsprechende „Tempo 30“-Schilder für beide Fahrtrichtungen montiert. Doch diesen Eindruck gewannen zahlreiche Autofahrerinnen und Autofahrer während links noch an den Schildern geschraubt wurde, gab es auf der rechten Straßenseite bereits erste Geschwindigkeitskontrollen. Es blitzte im Minutentakt, denn die Polizei nutzte die sich bietende Gelegenheit, um die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer durch die beidseitige Radarkontrolle an die neue Geschwindigkeitebeschränkung zu gewöhnen.
„Abzocke!“, so wetterten einige, die prompt geblitzt wurden. Erst im Laufe des Nachmittags wurde klar, dass die Schilder nicht ordnungsgemäß aufgestellt worden waren. Wer beispielsweise aus der Kocherstraße nach rechts in Fahrtrichtung Remscheid abbog, „drückte wie gewohnt auf die Tube“, um dann auf Höhe der Papiercontainer geblitzt zu werden. Dabei war man sich keiner Schuld bewusst, denn nach dem Einmünden in die Straße „Am Stadtbahnhof“ kündigte kein Schild das neue Tempolimit an.
Ebenso erging es Autofahrerinnen und Autofahrern, die aus der Schenkstraße nach rechts in Richtung Erbschlö abbogen. Auch sie wurden nicht vor der neuen zulässigen Höchstgeschwindigkeit gewarnt. Das alleine sei nicht zulässig, hieß es auf Anfrage. Bei Stadt und Polizei liefen die Telefone heiß – Menschen, die in die Radarfalle getappt waren, beschwerten sich.
Und tatsächlich stellte sich die Aufstellaktion der neuen Schilder als Fehler heraus: Die von der Stadt Wuppertal mit der Aufstellung der Schilder beauftragte Firma hatte eben diese falsch montiert: Lediglich der Bereich zwischen der Kreuzung Lüttringhauser Straße und der Einmündung Schenkstraße sollte von der neuen Regelung betroffen sein. Noch am selben Tag rückte die Kolonne erneut an, um die Schilder ab- und an neuer, diesmal richtiger Stelle zu montieren.
Wer geblitzt wurde, muss natürlich nicht mit Konsequenzen rechnen, betont Martina Eckermann: „Es wird keine Knöllchen geben, da dafür die Rechtsgrundlage fehlt“, so die Sprecherin der Stadtverwaltung.