KW13 | 31.03.2024

Ein mitreißendes Erzählkonzert

Ein Feuerwerk an begnadetem Klavierspiel

Ein fast intimes Klavier-Konzert wurde dem Publikum im evangelischen Gemeindehaus geboten. (Foto: db)

(Ro.) Ein mitreißendes Erzählkonzert war das, das die Besuchenden am vergangenen Sonntagnachmittag im Saal des Gemeindezentrums an der Lutherkirche erleben durften: Kirchenmusikdirektor Professor Joachim Dorfmüller wusste sein Publikum von Beginn an mit einem Feuerwerk an begnadetem Klavierspiel und humorvollen Anekdoten zu Leben und Werk des norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843 bis 1907) zu begeis­tern.
Das fulminant auswendig gespielte Programm umfasste facettenreich unter anderem das Allegro moderato aus der Sonate op. 7, die Larvikspolka, mehrere norwegische Volksweisen und -tänze, frühe und späte lyrische Kompositionen und natürlich die berühmte Schauspielmusik zu Henrik Ibsens Peer Gynt (Morgenstimmung und Solveigs Lied).
Die nordischen Gefilde sind Dorfmüller bekanntlich besonders nahe, seit er als Student 1963 eine geradezu schicksalhafte Begegnung mit dem norwegischen Opernsänger Helge Birkeland hatte, der ihn bat – ohne jede Probe – für den ausgefallenen Pianisten einzuspringen. Es entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft mit unzähligen Konzertreisen nach Norwegen. Als Präsident der Deutschen Edvard-Grieg-Gesellschaft ist Dorfmüller seit Jahrzehnten mit viel Leidenschaft unterwegs. Der norwegischen König hat ihn 2017 sogar zum Ritter ernannt. „Von Gustav Adolf in Schweden ist’s ja auch nicht so weit zu Edvard Grieg in Norwegen..“, sagte der 85-jährige Ausnahmemusiker schmunzelnd. Denn es war ihm wichtig, diese „Hommage an Edvard Grieg“ dem Gustav-Adolf-Werk und seinen beherzten Projekten in aller Welt zu widmen.
450 Euro wurden für das Diasporawerk der evangelischen Kirche zusammengelegt.
Die Pfarrerin freute es und sie überreichte dem sichtlich Gerührten unter dem großen Applaus des Publikums einen GAW-„Orden“ ( „Was der norwegische König kann, können wir auch!“), den dieser sich sogleich ans Revers heftete.
„Es war schön bei euch. Ich komme gern wieder“, versprach Dorfmüller, der seit 1957 – damals noch mit dem Großvater von Friederike Slupina-Beck als Gemeindepfarrer – die Orgel an der Barmer Lutherkirche spielt. Ein Leben für die Musik.

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