KW07 | 18.02.2024

Die Kurrende feiert ihren hundertsten Geburtstag

Zum Jubiläum gibt es eine CD und ein Konzert in der Lutherkirche Ronsdorf

Kurrende-Geschäftsführer Tilman Klatt (links) und der musikalische Leiter Lukas Baumann haben Pfarrerin Friederike Slupina-Beck in ihre Mitte genommen. (Foto: PK)

(Ro./PK.) Einen 100. Geburtstag muss man angemessen feiern. Der Wuppertaler Knabenchor Kurrende feiert in diesem Jahr seine Gründung vor 100 Jahren. „Genau war es am 22. März 1924“, weiß der Geschäftsführer der Kurrende, Til­man Klatt, zu berichten.
Da man das Jubiläum angemessen feiern wollte, hat der Knabenchor jüngst in der Ronsdorfer Lutherkirche eine Quempas-CD aufgenommen. Warum ausgerechnet dort erläutert der musikalische Leiter des Ensembles, Lukas Baumann.
„Zunächst einmal klingt diese Kirche so gut“, schwärmt er von der Akustik, und außerdem fühlen wir uns immer wieder ausgesprochen herzlich empfangen. Wir merken, dass wir willkommen sind.“
Pfarrerin Friederike Slupina-Beck von der Lutherkirche bestätigt das. „Die Kurrende ist ein musikalisches Aushängeschild und ein wichtiges und kostbares Kontinuum des evangelischen Wuppertals“, sagt sie.
Wie die Kurrende in der hochkarätigen Akustik der Kirche klingt, wird am 23. Februar zu hören sein. Der Knabenchor wird eine Motette mitgestalten, die so den Auftakt zum konzertanten Jubiläumsjahr bil­den wird. Der Konzertchor wird ebenso daran beteiligt sein wie die Nachwuchschöre. Es werden unter anderem Auftragskompositionen anlässlich des Chorjubiläums sowie die Vertonung der Jahreslosung „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“ zu hören sein.
Mit dabei sind der Kreiskantor des Kirchenkreises, Jens-Peter Enk an der Orgel und die Musikerin Caroline Huppert. Anschließend wird zum Empfang in den Gemeindesaal gebeten. „Es gibt Sekt“, verspricht Tilman Klatt.
Aber auch bedenklich stimmende Nachrichten gehören zum Jubiläumsjahr dazu. So hat der Vorstand der Synode entschieden, die bisherigen jährlichen Zuschüsse für die Wuppertaler Kurrende in Höhe von 50.000 Euro nach 2025 auslaufen zu lassen. Direkt nach der Sommerpause beschloss das Presbyterium der Lutherkirche, dem Patronat beizutreten und damit ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen.
Die Verantwortlichen der Kurrende verfallen nicht in Schockstarre, sondern arbeiten positiv und nach vorn gerichtet weiter am Erfolg des Kanbenchors. „Gestrichen wird da, wo noch Kraft ist“, kommentiert Tilman Klatt die harte
Synodenentscheidung. „Ich bin guter Dinge, dass wir weiterhin kulturell hochwertige Arbeit anbieten können.“
Trotzdem, fügt er an, sei es natürlich nicht gut, dass die Kirche an dieser Stelle einen Strich setzt und beinahe eine Trennung vollzieht. Aber wenn der Knabenchor eines nicht hat, dann sind es Nachwuchssorgen. „Im vergangenen Jahr konnten wir 35 neue Sänger bei uns begrüßen“, freut sich der Geschäftsführer. „Nachwuchs ist sicher kein Selbstläufer, aber wir haben eine gesellschaftliche Relevanz, was das Kulturgut Singen betrifft, und das hilft.“
Zur Zeit sucht die Kurrende auch erwachsene Sänger. „Tenöre und Bässe wären uns herzlich willkommen“, sagt Lukas Baumann, der mit 27 Jahren zu den jungen Chorleitern gehört (Geschäftsführer Klatt ist ein Jahr jünger).
Aber das Herzstück des Chores sind die Knabenstimmen. „Junge Stimmen haben einen emotionalen Zugang zu den teils archaischen Texten der christlichen Chormusik“, weiß er, „Das lässt sich in unseren Konzerten leicht beweisen – und hören.“

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