Die Denkmal-Enthüllung am Quimperplatz berührte

(RS./db) Nach der Errichtung eines Denkmals am Blaffertsberg zum Gedenken an die aus Remscheid deportierten Sinti und Roma konnte ein weiterer Erfolg in der Arbeit der Gedenk- und Bildungsstätte (GuB) Pferdestall gefeiert werden. Vor über 300 Besuchenden wurde die Einweihung der Skulptur des 2022 verstorbenen jüdischen Künstlers Gad Frank im Quimperpark angemessen gefeiert.
1934 musste Gad Frank mit seiner Familie aus Remscheid fliehen und kehrte erst 2018 mit 88 Jahren in seine Heimatstadt zurück. Sein Kurzbesuch im von ihm zunächst nur negativ gesehenen Deutschland verlief dann aber ganz anders als erwartet. Durch Kontakte zu Hans-Heinz Schumacher und dessen Arbeit mit der EMMA- Schüler-AG und den Resultaten des Teams vom Gedenkverein Pferdestall wurde aus Hass Freundschaft.
Zurück in Israel entwarf er das Modell einer Skulptur für die Opfer des National­so­zi­alismus. Leider erlebte er die Fertigstellung nicht mehr, aber ein Neffe und dessen zwei Kinder konnten trotz vieler Hindernisse an der Einweihung teilnehmen.
Durch den Raketenangriff auf den Flughafen Tel Aviv fielen die meisten Flüge in dieser Woche aus Sicherheitsgründen aus. Sacher Frank konnte glücklicherweise noch zwei Sitze für seine Kinder Lee und Guy ergattern und aufgrund der Wichtigkeit der Reise durfte er im Cockpit nach Frankfurt mitfliegen.
Per Bahn erreichten sie dann rechtzeitig Remscheid. Nun steht die sechs Meter hohe und 1,5 Tonnen schwe­re Skulptur auf einem Davidsstern in einer Betonfassung mitten im Quimperpark. Gefertigt wurde sie aus 700 Bauteilen in fast 800 Stunden durch die Werkstatt des Schmiedes und Künstlers Michael Bauer-Brandes nach einem 3-D-Modell. Eine Hand mit eingefräster 1933 greift zu, eine Hand in der Mitte trägt ein Haus und eine bunte Blume reckt sich in den Himmel als Zeichen für Freundschaft und Frieden.
Über 100.000 Euro Spenden konnten gesammelt werden, um das dritte Denkmal des Vereins Pferdestall für das „Erinnern-Verständigen-Hoffen“­– Worte, die am Fuße der Skulptur auf einem Schild zu lesen sind, zu verwirklichen.