(Ro./PK.) Der Neujahrsempfang der CDU Ronsdorf fand am 7. Januar traditionsgemäß im Gemeindesaal der Reformierten Gemeinde statt. Der Vorsitzende der Ronsdorfer Christdemokraten, Dirk Müller, konnte als besondere Gäste den Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt, die Europakandidatin für den CDU-Bezirk Bergisch Land, Miriam Viehmann, sowie den Europabeauftragten des Kreisverbandes, Stephan Brühl, begrüßen. Der Gemeindesaal war mit politisch Interessierten gut gefüllt.
Dirk Müller erinnerte daran, dass von den bei der Europawahl vergebenen Mandaten mehr als 10 % an deutsche Abgeordnete fallen (96 von 750 insgesamt).
Jürgen Hardt gab in seiner kurzen Rede der Hoffnung Ausdruck, dass das Jahr 2024 besser werde als sein Vorgänger. In Bezug auf Außenpolitik (Hardt ist außenpolitischer Sprecher der Bundes-CDU) sagte der Abgeordnete: „Deutschland hat die unangenehme Art, sich bei Problemen in den Hintergrund zu drängen. Probleme“, so Hardt, „die nicht angegangen werden, lösen sich sehr selten von alleine.“
Pfarrer Dr. Jochen Denker, der traditionsgemäß auch einen Beitrag beim Neujahrsempfang der CDU leistet, sprach wie immer klare und wahre Worte. „Die Demokratie steht zur Wahl in diesem Jahr“, sagte er, begleitet von zahlreich nickenden Köpfen, „und das heißt, das es eine ‚Wahlpflicht‘ für Demokraten gibt.“
Er betonte, dass eine Mehrheitsbeschaffung durch die AfD, egal welche Partei es betreffe, nicht hinzunehmen sei. Aber auch CDU-kritische Worte fehlten nicht in Dr. Denkers Beitrag. So machte er keinen Hehl daraus, dass ihn das Zahnarzt-Zitat von Friedrich Merz erheblich aufgeregt und gestört hat. „Hat irgendjemand unter Ihnen einen Zahnarzt-Termin nicht bekommen, weil ein Asylsuchender ihm den weggenommen hat?“, fragte er provokant und erntete Schweigen, hier und da auch betretende Gesichter.
Stephan Brühl gab Auskunft über die Arbeit eines Europabeauftragten und verdeutlichte die Aufgaben der EU. „Um die manchmal störende Einstimmigkeit im Parlament zu beheben, bedarf es wiederum der Einstimmigkeit“, machte er auf ein Paradoxon aufmerksam.
Die 33-jährige Miriam Viehmann, beruflich für den Oberbürgermeister von Düsseldorf tätig, bewirbt sich bei der Europawahl für den Bezirk Bergisch Land. „Politik ist für mich eine Herzensangelegenheit“, betonte sie und ging im Verlauf ihres Beitrages auch auf die aktuelle Asylpolitik ein. „Diese hat in der Mitte der Gesellschaft keine Mehrheit mehr“, meinte die Politikerin.
Anschließend standen die politisch Interessierten bei einem kalten Buffet noch lange zusammen und tauschten Meinungen aus.