KW38 | 21.09.2025

Der Ronsdorfer Orgelherbst hat begonnen

Jens-Peter Enk und Lukas Baumann spielten in der Reformierten Kirche

Jens-Peter Enk (rechts) und sein Duo-Partner Lukas Baumann (links) spielten das erste Konzert des diesjährigen Orgelherbstes. (Foto: PK)

(Ro./PK) Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk ist der Künstlerische Leiter des Vereins „Freudeskreis Sauer-Orgel Ronsdorf“ und als solcher auch verantwortlich für das Programm des diesjährigen Orgelherbstes, der 29. Ausgabe der Konzertreihe in der Reformierten Kirche. Nicht nur, dass Enk bei jedem der vier Konzerte selbst spielen wird, hat er sich zu jeden Konzert einen Duo-Partner oder eine Duo-Partnerin eingeladen.
Am Sonntag war der offizielle Beginn des Orgelherbstes. Gemeinsam mit Jens-Peter Enk spielte der Leiter der Wuppertaler Kurrende, Lukas Baumann, Musik zwischen J.S. Bach, Gabriel Fauré und Claude Debussy. Unter dem Titel „Tastenspiele“ begann Enk auf der Sauer-Orgel mit einer Komposition der zeitgenössischen niederländischen Musikerin Margaretha Christina de Jong, einem eigentlich nicht sonderlich originellen Werk, wenngleich von untadeliger Güte. Diese Töne sind gut zu hören und müssten sehr vielen Zuhörenden gefallen.
Herzstück des Konzertes war die Dolly-Suite von Gabriel Fauré, die Enk und Baumann vierhändig am Flügel zelebrierten. Es erklang eine ausgewogene Musik, der man den Willen, etwas Neues zu schaffen, anhören konnte. Die Harmonien der Musik, geschrieben am Ende des 19. Jahrhunderts, werden kühner, die Melodien verbleiben allerdings zum großen Teil in der Romantik. Es ist eine schwungvolle Musik voller Spannung, da sich wenige der Melodielinien harmonisch auflösen.
Dass Lukas Baumann ein formidabler Pianist ist, bewies er leichter Hand mit der Arabes­ke No. 1 des Impressionisten Claude Debussy. Jens-Peter Enk spielte anschließend das eher selten zu hörende „Präludium, Largo und Fuge“ (BWV 545) von Johann Sebastian Bach, ein zu Unrecht fast vergessenes Werk.
Der Choral „Welt ade, ich bin dein müde“ erklang vom Piano (Baumann) dunkel und unheilschwanger, bis Jens-Peter Enk an der großen Kirchenorgel das Thema aufnahm und in einer brillanten Improvisation in das strahlende Tageslicht hob. Das Stück endete leise wie es begann, ein Kreis schloss sich.
Leidenschaftlicher Beifall führte zu einer kurzen Zugabe (Robert Schumann).
Am Sonntag, dem 5. Oktober, findet das zweite Orgelherbst-Konzert statt. Gemeinsam mit Jens-Peter Enk wird der aus Köln stammende Musiker Daniel Konrad zu Gast sein. Welche Musik gespielt wird, verrät sicher zum Teil der Name des Programms: „Orgel und Wein und kölsche Lieder.“ Das Konzert beginnt um 17.00 Uhr.

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