„Der kleine Lord“ im Café Lichtblick

(Lü./PK) Im Jahr 1997 entdeckte das Ehepaar Martin und Sieglinde Haase in Hagnau am Bodensee ein Papiertheater – freilich noch ohne zu wissen, was sie da eigentlich entdeckt hatten. Aber die Neugier blieb und wurde im Laufe der Zeit zu Hingabe und Herzblut. Im Jahr 2000 fand die erste Aufführung des Papiertheaters „Haase“ in Remscheid statt. Das Haus in der Ackerstraße wurde zum Herzstück der bundesdeutschen Papiertheater ausgebaut, in dem regelmäßig Aufführungen stattfinden. Es gibt rund 15 dieser Theater in Deutschland, aber mit integriertem Museum – wie es bei Familie Haase der Fall ist – gibt es wohl nur dieses eine. Und so sind Martin und Sieglinde Haase international unterwegs. Wie schön, wenn sie in ihrer Heimatstadt auftreten wie am Donnerstagabend im Café Lichtblick im Herzen Lüttringhausens. Auf dem Programm stand „Der kleine Lord“. Wobei als Vorbild des Theaterstückes nicht der berühmte Film herhalten musste, sondern der Roman von Frances Hodgson Burnett, wie Martin Haase im Vorfeld sagte.
Die von Familie Haase konzipierten Stücke sind allesamt um die 30 Minuten lang. Um eine solch komplexe Geschichte wie die um den siebenjährigen Cedric, der unfreiwillig zum Grafen wird, in einer halben Stunde zu erzählen, ist sehr konzentrierte Arbeit nötig. Alle Infos, die die Zusehenden benötigen, müssen untergebracht werden. Und das, ohne das Stück zu überfrachten. Aber Haases gelingt das natürlich – wie immer.
Rund 20 Gäste verfolgten also die wundersame Geschichte des „normalen“ Jungen Cedric, dessen hartherzigem Großvater (und dessen Verwandlung), über den Wert des Menschseins und Menschbleibens, über einen anderen, einen falschen Lord und über das Weihnachtsfest im Schloss. Langanhaltender Beifall belohnte die Haases.
Im Jahr 2025 feiert die papiertheaterinfizierte Familie Jubiläum. Angesichts von 25 Jahren Aufführungen wird das älteste Stück im Programm diverse Male gespielt werden.
Interessierte können mehr erfahren: haases-papiertheater.de