KW02 | 14.01.2024

Der große L419-Ausbau in Ronsdorf soll kommen

Bezirksregierung stimmt dafür, doch der Ronsdorfer Verschönerungsverein klagt

Der Kreuzungsbereich der Staubenthlaer Straße soll sehr großzügig mit bis zu acht Spuren gestaltet werden. (Foto: 3D-Simulation: V-KON.media | Trier)

(Ro./JoB) Kein Projekt spaltet die Ronsdorfer Bevölkerung mehr. Der autobahnähnliche Ausbau der L 419 (Parkstraße) erhitzt die Gemüter. Wo die einen auf den Naturschutz und den Schutz der Bevölkerung pochen, erfreuen sich die anderen an der Aussicht, endlich den Düsseldorfern in den Staunachrichten den Rang abzulaufen. Selbst die Bezirksregierung attestiert, dass der Verkehr sich trotz Verkehrswende mit dem Ausbau immens steigern wird. Man sprach 2017 von 28.000 Fahrten und spricht nun für das Jahr 2030 von mehr als 48.000 Fahrten pro Tag. Aber die zugrundeliegenden uralten Pläne feiern nun trotz erschreckender Prognosen fröh­liche Urständ.
Was geplant ist, ist nun einmal geplant, auch wenn Dirk Müller von der zustimmenden CDU wie bei jeder Infrastrukturmaßnahme doch so einige Schwierigkeiten voraussieht.
Die sehen die Gegner der vorliegenden Ausbaupläne allerdings nicht nur in der langandauernden Bauphase, sondern auch darüber hinaus, da man unverständlicherweise erst den Abschnitt von Staubenthaler Straße bis Erbschlöer Straße ausbauen will, was unweigerlich zu einem „Flaschenhals“ vor der Blombachtalbrücke führen wird, wie auch Martin Schwefringhaus, Vorsitzender des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, erwartet.
Den Gegnern des autobahnähnlichen Ausbaus fallen noch jede Menge schlagender Argumente ein, doch die haben bisher nicht die erwünschte Wirkung erzielt, so dass man nun eine Gerichtsentscheidung herbeiführen will.
„Grundsätzlich sind wir nicht gegen einen Ausbau der L 419, aber bitte nicht in dieser angedachten Form“, heißt es aus Kreisen der Bürgerinitiative und da will man den Ronsdorfer Verschönerungsverein auch weiter bei seiner Klageführung unterstützen.
Noch aber müssen die „überarbeiteten“ Pläne, die vom 24. Januar bis zum 7. Februar im Barmer Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, gründlich studiert und auf Fehler untersucht werden. Dann erst kann eine Klage eingereicht werden.
Sollte man gegen alle Widersprüche den Ausbau dann trotzdem angehen wollen, steht nicht nur die Zeitfrage im Vordergrund. Auch die Finanzierung bei klammen Kassen und das Einhalten von Zusagen wird weiterhin für viel Streitpotential sorgen.

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