(Ro./Red.) Lesen bildet – und es macht Spaß. Und Vorlesen verbindet, davon geht nicht nur die „Stiftung Lesen“ aus, die bereits im Jahr 2004 den Bundesweiten Vorlesetag ins Leben gerufen hat. Dabei geht es darum, dass Kinder ans Lesen herangeführt werden sollen, den Spaß am Buch auch in einer digitalen Welt für sich entdecken sollen.
In diesem Jahr fand der Vorlesetag am Freitag bereits zum 20. Mal statt. Auch in Wuppertal gab es zahlreiche Aktionen, eine davon an der Grundschule Echoer Straße in Ronsdorf.
Im Mittelpunkt standen die Abenteuer von Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“: Die inzwischen pensionierte Lehrerin Beate Hausmann las den Erst- und Zweiklässlern in der Aula unter dem Dach der Schule aus dem neuesten Streich „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ vor, einem Titel, der im Jahr 2018, und damit nach dem Tode seines Erfinders, im Nachlass veröffentlicht wurde. Dazu gab es ein buntes Bilderbuchkino, das bei dem kleinen Publikum Bilder im Kopf entstehen ließ.
Zu Gast an der Schule war zum bundesweiten Vorlesetag auch der Ronsdorfer Schriftsteller Andreas Schmidt, der bei seinen Leser*innen normalerweise für Kriminalromane und historische Geschichten bekannt ist. Auch er präsentierte Passagen aus „Der Räuber Hotzenplotz“, allerdings las er den Dritt- und Viertklässler*innen aus dem ersten Band vor.
Neben den Lesepassagen berichtete Schmidt von seiner Arbeit als Schriftsteller, plauderte mit den Kindern über den Weg einer Idee bis hin zum fertigen Buch und die Anekdoten, die sich auf diesem oft abenteuerlichen Weg zutragen und beantwortete die Fragen der kleinen Leseratten, die ihm während seiner szenisch vorgetragenen Lesung aus dem Ur-Hotzenplotz wie gebannt an den Lippen hingen. In diesem Jahr der Erfinder des beliebten Räubers Otfried Preußler hundert Jahre alt geworden, seine Geschichten sind zeitlos geblieben.
Abschließend attestierte der Schriftsteller, der mehrmals im Jahr auf Lesereisen durch die ganze Republik unterwegs ist, seinem jungen Publikum ein „vorbildliches Interesse an Geschichten, die Generationen verbinden“ – so habe auch er während seiner Schulzeit schon die Abenteuer des Räuber Hotzenplotz geliebt.