KW21 | 26.05.2024

Das Grundgesetz hat Geburtstag

Auf dem Bandwirkerplatz wurde dessen gedacht

Rund 170 Menschen hatten sich am Donnerstagabend auf dem Bandwirkerplatz zusammengefunden, um das Grundgesetz zu würdigen. (Foto: db)

(Ro.) Am 23. Mai 1949 wurde das deutsche Grundgesetz auf den Weg gebracht. Die Verfassung unseres Landes wird in diesen Tagen 75 Jahre alt. In Ronsdorf fanden sich in einer Feierstunde rund 170 Menschen zusammen, um an die Wichtigkeit des Grundgesetzes und dessen wegbereitende Paragraphen zu erinnern, aber auch um ein klares Zeichen für Demokratie zu setzen.
Auf Einladung der christlichen Gemeinden, der demokratischen Parteien und von Vereinen Ronsdorfs waren viele auf dem Bandwirkerplatz zusammengekommen.
Musikalisch wurde die Veranstaltung untermalt von Gerhard von der Heyden, Mitglied der Reformierten Gemeinde, der die Feier mit der Ballade „Was keiner wagt“ nach einem Gedicht des Theologen Lothar Zenetti – auf das Folgende einstimmend – eröffnete.
Im Mittelpunkt der Feier stand die Rede von Pastor Sebastian Straßburger aus der Freien evangelischen Gemeinde. „Das Grundgesetz funktioniert“, sagte Straßburger, „und es funktioniert auch in schwierigen Zeiten. Es hat die DDR überlebt – und auch die Wiedervereinigung.“ Straßburger ging auf die allgemeine Verrohung der deutschen Sprache ein, auf den Zuwachs, den rechtsgerichtete Parteien zur Zeit bekommen, und auf den Antisemitismus, der auch in gutbürgerlichen Familien Einzug gehalten habe. „Und wenn wir das alles feststellen“, so Straßburger, „dann müssen wir als Demokraten doch zusammenstehen.“ Das Grundgesetz schüt­ze die Bürger auch vor dem Staat, führte er weiter aus. Und: „Das Grundgesetz ist konservativ, weil es bewahrt.“
Er schloss mit zwei starken Aussagen: „Die Pressefreiheit ist ein wichtiges Gut, auch dann, wenn sie manchmal schwer auszuhalten ist“, und zitierte den Philosophen Imanuel Kant: „Ein Mensch darf niemals nur Mittel zum Zweck sein.“ In diesem Sinne: Glückwunsch, Grundgesetz!

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