KW40 | 08.10.2023

Christliches Kabarett

Das Duo Camillo war zu Gast im ev. Gemeindehaus

Das Duo Camillo im ev. Gemeindesaal in Lüttringhausen, Martin Schultheiß (links) und Fabian Vogt, begeisterte mit viel Witz. (Foto: PK)

(Lü./Red.) Anlässlich seines 125. Geburtstages hatte sich der Lüttringhauser Posaunenchor zwei „tolle Tage“ vorgenommen.
Die begannen am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche, zu dessem Gelingen die musikaoschen Beiträge des Posaunenchores beitrugen. Am Montagabend hatte man das Duo Camillo für ein Gastspiel eingeladen. Das christliche, musikkabarettistische Duo aus Hessen ist für seine scharfzüngigen Beiträge bekannt, die auch vor der eigenen Kirche nicht Halt machen.
Das Duo besteht aus Fabian Vogt (Gitarre, Gesang, Sopransaxofon) und Martin Schultheiß (Tasteninstrumente, Gesang) und wechselt in seinem Programm „Sundays for future“ virtuos zwischen Wortbeiträgen und Liedern mit witzigen bis bewegenden Texten.
Den Grundtenor des humo-
ristischen Abends legte Fabian Vogt mit seiner Ansage: „125 Jahre Posaunenchor. Und ich sehe im Saal hauptsächlich Gründungsmitglieder.“ Ja, das Duo macht mit seiner Bissigkeit auch vor dem eigenen Pubikum nicht halt („Nach Corona hat man gemerkt, dass der Hirntod nicht bei allen Menschen das Ende ist.“), bezieht aber auch kirchliche Dinge in sein Programm ein. So schwangen sich die beiden Musikkabarettisten zu bemerkenswerten Aussagen auf. „Früher hat man sich gegeißelt, heute geht man zum Kirchentag“, war eine von diesen. Und auch die Handvoll Witze, die alle mit „Kommt ein Mann zum Rabbi“ beginnen, kamen allesamt sehr gut an. Oder der Mann, der zu Gott rief: „Gott, hilf, mein Sohn ist Christ geworden.“ „Ja und?“, gibt Gott zurück. „Meiner doch auch.“
Das alles wird durchsetzt von Musik, in der Rock ’n’ Roll, Gospel, Walzer und Moritat zusammenfinden. Texte von Parties im Himmel, über das lästige Spazierengehen und Gott als Frau lassen aufhorchen. „Der am häufigsten in Deutschland gesprochene Satz ist nicht mehr ,Ich lie-be dich‘ “, behauptete Fabian Vogt, der Sonderpfarrer aus Frankfurt am Main ist, „sondern ,Haben Sie eine Payback-Karte?’.“
Und am Schluss des zweistündigen Programms gab es virtuose Improvisation. Fabian Vogt ließ sich zahlreiche deutsche Wörter zurufen, dazu einen Musikstil (Swing), und in einem mit witzigen Reimen gespickten Lied kamen tatsächlich all dieses vor, inklusive „Eingroßesbegeistertespublikum“, natürlich in einem Wort geschrieben.
Die Besuchenden im sehr gut gefüllten Gemeindesaal waren begeistert.

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