(Ro./LMP) Beim „K5-Nachmittag“ im Gemeindezentrum Lutherkirche wurde am letzten Montag das Buch „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel vorgestellt. Das bereits 2021 erschienene Erstlingswerk der Schriftstellerin trägt den Untertitel „Eine unmögliche Liebe“ und handelt von der Beziehung einer jungen Deutschen und eines schwarzen US-Soldaten im Nachkriegsdeutschland Ende der 1940er Jahre. Greta, die Protagonistin des Romans, erkrankt 2015 an Demenz.
Antje Schulz und Rosi Würzbach lasen und erklärten abwechselnd die Zeitsprünge des Buches zwischen heute
und damals, den in einem
„Sanella“-Karton gesammelten Fotos und den damit verbundenen Erinnerungen an die Flucht der Familie aus Ostpreußen, die Besatzungszeit in Heidelberg, an „Hamsterfahrten“ und Schwarzmarkt und eben dieser, sowohl auf deutscher als auch auf amerikanischer Seite verfemten Liebe, der ein „Brown Baby“ – ein Besatzungskind – entsprang.
Das Publikum der Lesung zeigte sich am Ende sichtlich bewegt. Besonders denjenigen, die noch eigene Erinnerungen an die Nachkriegszeit haben, merkte man Gesprächsbedarf an. Schließlich dürften sich selbst heute 80-Jährige kaum noch bewusst an das Jahr der Währungsreform 1948 erinnern.
Diese spannende K5-Veranstaltung hätte daher auch noch jüngere Gäste verdient gehabt, um einen Gedankenaustausch über die Generationen hinweg zu ermöglichen.