(Ro./PK) Schon oft ergänzte der Wuppertaler Lyriker Matthias Rürup mit seinen feinen Gedichten das Programm der LIT.ronsdorf. In diesem Jahr las er gemeinsam mir seiner Kollegin Kirsten Marter-Dumsch in der Stadtteilbibliothek Ronsdorf.
Das Programm „Hin und weg“, als Duo-Lesung konzipiert, vereinte lyrische Werke von Rürup und ausgewählte Reiseberichte der Wuppertaler Autorin, die zumeist kurze Geschichten schreibt, deren Reiseberichte jedoch ursprünglich als E-Mails verschickt wurden. „Wir reisen beide gerne“, bekannte Rürup, „wenn auch sehr unterschiedlich.“
Der Abend begann mit Lyrik, die Menschen thematisierte, die anscheinend mehr erleben als andere, an Orten, in denen es wahrscheinlich „wie hier“ ist. Matthias Rürup las über Erde, die nach Abschied riecht, über Regengüsse beim Wandern, über das Senken des Blickes, wenn man bergauf geht. Und auch das Abenteuer „Reisen mit dem Zug“ ist dem Wuppertaler Autor nicht fremd. „Das Rattern der Waggons hat mich früher beruhigt“, gab er zu. „Heutzutage macht es mich schlaflos.“
Kirsten Marter-Dumsch las aus einem Bericht, den sie auf einer Asien-Reise schrieb, bedachte „Pflanzen, die verfallen, wie ich“, erblickte zum ersten Mal einen Mangobaum – und Nasenaffen auf Borneo.
Außerdem stellte sie die Frage, welche Reise ihr am „bes-ten gefallen hat“.
Das könne man nicht beantworten, antwortete sie sich selbst. Aber dass Island etwas in ihr hinterlassen hat, wurde klar. „Das Auge kann dort Ruhe finden“, las sie, „und die Seele mit ihm.“ Man selbst empfinde sich auf Island als sehr klein.
Sehr groß war der Applaus der rund 20 Zuhörenden in der Bibliothek.