Außergewöhnliches Orgelkonzert

(PK) Das zweite Konzert innerhalb der vierteiligen Reihe „Orgelsommer“ in der Kirche der Evangelischen Stiftung Tannenhof war kein Konzert, wie man es erwarten könnte. Das aus Kaarst stammende Duo Ulrike von Weiß (Orgel) und ihr Ehemann Claus von Weiß (Whistles, Low Whistles), die sich als Musizierende den leicht sperrigen Namen „Planxties & Airs“ gegeben haben, gastierten in Lüttringhausen. Auf dem Programm standen irische und englische traditionelle Stücke sowie Kompositionen von Claus von Weiß.
Eine Whistle ist eine einfache diatonische Flöte aus Holz oder Metall, deren Klang sich gut mit dem der Orgel verträgt. Das Konzert begann schwungvoll mit drei Jigs aus Irland, bevor mit „Atlantis“ die erste von fünf Eigenkompositionen des Whistle-Spielers erklang. Claus von Weiß komponiert durchaus im „britischen Idiom“ und ändert an der traditionellen Gestaltung der Musik nicht viel. Er lässt im Mittelteil des öfteren seine Frau Ulrike solieren und konzentriert sich zur Gänze auf die Melodien.
Nun ist die irische und britische traditionelle Musik eher harmoniearm und glänzt durch verspielte, teils auch hoch virtuose Melodielinien. Die Gleichförmigkeit der Musik sorgte nach einer guten halben Stunde dann auch für eine Art Beliebigkeit. Da fällt es ganz besonders auf, wenn in „Grain of sand“ (Claus von Weiß) mal ein 5/4tel-Rhythmus erklingt. Temporeiche Melodien (zum Beispiel „The merry blacksmith“, zu deutsch: „Der fröhliche Schmied“) wurden mit starkem Beifall belohnt.
Wer diese Art der Musik gerne hört, der hat am 17. November in der Ronsdorfer reformierten Kirche während des Orgelherbstes die Gelegenheit, das Duo zu hören.
Am kommenden Mittwoch wird Kirchenmusikdirektor und Kreiskantor Jens-Peter Enk eines seiner fulminanten Solo-Konzerte spielen. Wie immer ist am Mittwoch ab 19 Uhr der Eintritt frei, wobei um eine Kollekte gebeten wird.