(Ro./PK) Pfarrerin Ruth Knebel von der Evangelischen Gemeinde zeigte sich bewegt, dass der Platz voller Menschen war. Sie erinnerte an die Gräuel des 2. Weltkrieges und gab zu, fest davon überzeugt gewesen zu sein, dass „so etwas in Deutschland nie wieder passieren kann. Und jetzt bin ich entsetzt.“ Sie rief den Demonstranten, die sich für den Erhalt der Demokratie einsetzen zu: „Wir müssen in unserem Widerstand sichtbar bleiben, denn es geht um uns, nicht um die anderen.“ Sie schloss mit einem Zitat aus dem 1. Korintherbrief: „Bei allem, was ihr tut, lasst euch von der Liebe leiten.“
Günter Urspruch, profunder Kenner der Geschichte, insbesondere der im Bergischen Land, stellte Schlaglichter der bewegten Ronsdorfer Geschichte im 2. Weltkrieg in den Mittelpunkt seiner bewegenden Ausführungen. „Man kann die Schmerzen und das Elend von damals nicht mit den heutigen Zuständen vergleichen“, sagte er. „Damit wird man den Opfern nicht gerecht.“ Seine Rede, in der er keine Partei mit Namen nannte, den Auswuchs von Rechts jedoch als „die braune Brühe“ bezeichnete, wurde von den Demonstranten still verfolgt.
Zum Abschluss sang die Menschenmenge „We shall overcome“ (Wir werden es überwinden).
Mehr zum Holocaust-Gedenktag in Ronsdorf und viel mehr Zitate und Fotos finden Sie in unserer nächsten Ausgabe.