(Ro./JoB.) Die historische Entstehung der SPD und die Bedeutung von Ronsdorf in dieser wechselvollen Entwicklung sind hinlänglich bekannt. Ferdinand Lasalles aufrüttelnde zweistündige Rede zur Arbeiterbewegung wird ewig als „Ronsdorfer Rede“ in den Annalen der SPD geführt werden.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Co-Bundesvorsitzende der SPD anlässlich des 160-jährigen Jubiläums sich auf den Weg nach Ronsdorf machte, um ihre und die Glückwünsche der Partei zu überbringen.
In ihrer Rede zu diesem Jubiläum betonte sie die besondere Bedeutung und Bewahrung der Demokratie in diesen unruhigen Zeiten. Man sei sich einig in den Zielen, doch nicht immer stimmten die Wege dorthin überein. Soziale Verantwortung, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt sollten stets im Vordergrund stehen, worauf Pfarrer Jochen Denker zu bedenken gab, dass schon Jesus von diesen Ideen durchdrungen war.
Dass die Ronsdorfer ein besonderes Völkchen seien und dass die SPD auf den Südhöhen allemal noch ein wenig besonderer sei, wurde genüsslich betont. So stimme man hier schon einmal gegen die eigene Ratsfraktion – wie im Streit um den Ausbau der L 419 geschehen – weil man hier zuallererst auf das Wohnumfeld und das Wohl der Einwohner*innen bedacht sei. Und das scheint die Bevölkerung zu honorieren, ist die SPD doch stärkste Fraktion in der Bezirksvertretung und stellt mit Harald Scheuermann-Giskes auch den amtierenden Bezirksbürgermeister.
Dieser hatte sich zum Abschluss des Esken-Besuches unter anderem ein besonderes Bonbon für die Parteivorsitzende aufgehoben und schenkte ihr Kopien der Rede von Ferdinand Lassalle, die der vor 160 Jahren in Ronsdorf vor 2.000 Menschen gehalten hatte und die zum Baustein wurde, aus der Arbeiterbewegung ADAV die Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD) entstehen zu lassen.
Am Samstag feierten nun die Nachfahren aus der Ronsdorfer SPD im Saal der reformierten Gemeinde eben dieses denkwürdige Jubiläum standesgemäß mit kühlen Getränken, kleinem Imbiss, herzhaftem Süppchen und guten Gesprächen in trauter Koexistenz mit den Vertretern der anderen Parteien aus der Bezirksvertretung.