Leserbrief

L419 – den Wahnsinn stoppen

Ausgabe 13 vom 2. April 2023

Liebes SonntagsBlatt, herzlichen Dank, dass immer wieder über den anvisierten Ausbau der L419 auf Autobahnniveau und die damit verbundene schwerwiegenden negativen Auswirkungen berichtet wird.
Es freut mich sehr, dass immer mehr Menschen verstanden haben, was da auf Ronsdorf zukommt: Ein riesiges Verkehrs- und Umweltproblem samt Verschwendung von Steuergeldern. Das gilt es, durch den Klageweg oder durch beherztes Einlenken der Politik zu verhindern. Nicht nur der RVV (Ronsdorfer Verschönerungsverein), die Bürgerinitiative L419: keine Autobahn durch Ronsdorf!, die Mehrzahl der Ronsdorfer, der VCD (Verkehrsclub Deutschland), der LNU (Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW), Fridays for Future, Students for Future und viele mehr möchten diesen verkehrspolitischen Wahnsinn stoppen.
Auch in der WDR-Lokalzeit wurde kürzlich (am 24. März) über den Streit um die L419 berichtet. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hat – entgegen der alten Ratsbeschlüsse – seine klare Meinung geäußert: „Ich glaube, es wird die Lebensqualität gerade auf den Südhöhen sowohl in Croneberg als auch in Ronsdorf eher noch verschlechtern. Wir holen uns ganz ganz viel überregionalen Verkehr über die Südtangente dann ins Stadtgebiet. Und das passt natürlich verkehrspolitisch überhaupt nicht mehr in die Zeit.“ Im WDR-Beitrag kamen auch die Befürworter des Ausbaus zu Wort. Es wurde deutlich, dass manche Befürworter des L419-Straßenausbaus wirklich glauben, dass durch diese Maßnahme die Verkehrsbelastung von Ronsdorf abnehmen würde – das widerspricht eindeutig den aktuellen Prognosen. Denn genau das Gegenteil würde passieren: Der Verkehr nimmt auch innerorts zu. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten! Und der Verkehrsstau an der Staubenthaler Straße sowie an der Erbschlöer Straße steigt an, da Fahrzeuge schlechter auf die Landesstraße kommen.
OB Schneidewind setzt derzeit auf Alternativen zum Auto: Der Nahverkehrsplan wird gerade in Wuppertal neu erarbeitet.
Es bleibt zu hoffen, dass sich Wuppertals Bürger und auch die Politik beherzt gegen veraltete Verkehrplanungen (wie die der L419) aussprechen. Denn wir alle brauchen eine zukunftsfähige Mobilität! Diese kann nicht mit überholten Plänen erreicht werden, die nicht mehr den aktuellen Gesetzen entsprechen und im krassen Gegensatz zu den heutigen Erfordernissen zum Schutz von Mensch, Umwelt und Klima stehen.

Dr. Tobias Ludwig
42369 Wuppertal

Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag behält sich das Recht auf Kürzung vor. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.

Anzeigen