KW33 | 17.08.2025

Außergewöhnliches Sommerkonzert

Esther Kim und Matthias Krella als Duo an der Orgel

Nach getaner Arbeit freuen sich Esther Kim (rechts) und Matthias Krella (links) über den langanhaltenden Applaus beim zweiten Konzert des Orgelsommers. (Foto: PK)

(Ro./PK) Ein Duo auf der Kirchenorgel hört man nun auch nicht so oft – und in der Güteklasse, die am vergangenen Mittwoch Esther Kim und Matthias Krella beim zweiten Konzert des Orgelsommers in der Stiftung Tannenhof anboten, noch viel seltener. Die in Südkorea geborene und seit 1991 in Deutschland lebende Kim ist in Langenfeld in der Evangelischen Gemeinde tätig. Ihr Kollege Matthias Krella ebenso, wenn auch für die katholische Gemeinde. Gemeinsam hat das Duo bereits mehrere Konzerte gespielt, so die komplette „Kunst der Fuge“ (J.S. Bach).
Das Programm war ungewöhnlich bis außerordentlich. Drei Sätze aus der h-moll-Suite von J.S. Bach (BWV 1067) machten den Anfang, eine Orgelbearbeitung der Ouvertüre aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ schloss sich an. Denis Bédard, 1950 in Kanada geboren und Komponist von modernerer Orgelmusik, war mit der „Petite Suite“ vertreten, ein Werk in vier kurzen Sätzen, das durch seine ungewöhnliche Harmonik besticht.
Esther Kim hat bereits mit Oskar Gottlieb Blarr zusammengearbeitet und kennt sein Werk sehr gut. Der 1934 geborene deutsche Komponist hatte mit „Something like a blues“ eben genau das geschrieben: eine Variantenreihe von Bluesschemata, die man schon öfter gehört hat, vierhändig auf der Kirchenorgel aber noch nie.
Blarr vervollständigte auch das Herzstück des einstündigen Konzertes: den 18. Kontrapunktus der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach, sein letztes Werk. Bach starb vor Vollendung dieser Variation und Blarr fügte den Rest des beinahe zehnminütigen „Klotzes“ im Sinne Bachs an. Mit vier Themen ist die Quadrupel-Fuge hoch anspruchsvoll und bedarf voller Konzentration – bei Musizierenden und Zuhörenden. Das Konzert wurde humor- und temperamentvoll mit Melodien aus Rossinis Oper „Moses in Ägypten“ beendet.
Das Publikum bekam mit Aram Katschaturians „Säbeltanz“ eine rauschende Zugabe.
Am nächsten Mittwoch ist Kirsten Schweimler, Kantorin, die über 20 Jahre in Wuppertal-Langerfeld tätig war, zu Gast beim Orgelsommer. Wie üblich beginnt auch dieses Konzert um 19.00 Uhr.

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