KW32 | 10.08.2025

1.000 Kilometer auf dem Fahrrad

Thomas Stratmann nahm am Dreiländer-Giro teil

Thomas Stratmann (2. v. l.) im Kreis seiner Unterstützer und Helfer. (Foto: privat)

(Ro./LMP) Thomas Stratmann ist in der Ronsdorfer Sportwelt kein Unbekannter. Seit vielen Jahren beim Tennis-Club Blau-Weiß engagiert, führte ihn seine frühere Tennis-Karriere sogar bis in die Bundesliga, damals für den KHTC Mülheim. Als er wegen gesundheitlicher Probleme den Tennisschläger an den Nagel hängen musste, sattelte er für einige Jahre auf den Golfsport um und schaffte es da bis zu einem einstelligen Handycap. Dass sich seine Knieprobleme dann noch weiter verschärften, tat Stratmanns sportlichen Ambitionen keinen Abbruch. Der mittlerweile 54-Jährige hält sich mit Radfahren fit – und fuhr in diesem Jahr zum zweiten Mal den „Dreiländergiro“. Bei diesem anspruchsvollen Radsport-Event – seit Jahren eines der größten Europas – nahmen auch diesmal 3.000 Fahrer:innen aus 40 Nationen teil.
Der Dreiländergiro führt über 120 Kilometer von Nauders in Österreich zum Stilfser Joch in Italien und dann durch die Schweiz zurück nach Nauders. Dabei müssen 3000 Höhenmeter überwunden werden. Aber Thomas Stratmann hatte sich diesmal eine zusätzliche Herausforderung vorgenommen – er fuhr schon die Stre-cke von Wuppertal nach Nauders mit dem Fahrrad. Für die 807 Kilometer benötigte er sechs Tage. „Ich hatte die Unterkünfte für meine Übernachtungen bereits vorher gebucht“, erzählt Stratmann, „Aber wegen der anhaltenden Hitze im Juni entschied ich mich dann, einen Tag früher loszufahren.“ Er musste also noch auf dem Weg seine Quartiere über das Internet umbuchen – zumal ihm die hohen Temperaturen auf dem Weg zu schaffen machten und er das geplante Tagespensum zwischendurch nicht erreichen konnte. Seine Entscheidung bereute er jedoch nicht. Im Alpenvorland angekommen, entschädigte der atemberaubende Ausblick auf die Berge für die Anstrengungen, die Stratmann auf dem Weg dorthin auf sich genommen hatte.
Die Wettkampfstrecke selbst führte von Nauders zunächst über den Reschenpass und Mals nach Prad: „Da herrschten Temperaturen von 35 Grad“, berichtet Stratmann. Harte Bedingungen also für den darauffolgenden Anstieg auf das in 2.797 Metern Höhe gelegene Stilfsjer Joch. Hier galt es über 48 Kehren hinweg Steigungen von bis zu 15 Grad zu bewältigen. Über den Umbreilpass ging es anschließend ein Stück durch die Schweiz hinunter nach Laatsch, bevor der Weg dann wieder auf italienischer Seite hoch zum Reschenpass und zurück nach Nauders führte. Dieser letzte Endspurt stellte bei aller Anstrengung für die Teilnehmenden den landschaftlich schönsten Teil der Strecke dar, denn sie verläuft eingebettet in die Natur mit Blick auf imposante Berggipfel und die tiefen Gewässer des Haider- und Reschensees.
Thomas Stratmann schaffte die 120 Kilometer übrigens in 6 Stunden und 25 Minuten – und landete damit deutlich in der oberen Hälfte des Klassements seiner Altersklasse – eine höchst respektable Leistung des Mannes, der damit innerhalb
einer Woche rund 1.000 Kilometer auf dem Fahrradsattel verbrachte.

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