KW29 | 21.07.2024

Löst der 1. FC Klausen sich auf?

Dem letzten Remscheider Ascheplatzverein droht das Aus

Das doch recht ansehnliche Clubhaus. (Foto: db)

(Lü.) Noch in der vorigen Saison waren für den 1. FC Klausen zwei Mannschaften aktiv. Das wird sich in der kommenden Spielzeit radikal ändern, denn die Klausener haben kein Team für den Spielbetrieb angemeldet. Für den Traditionsverein, der in diesem Jahr seit 75 Jahren existiert, gibt es vor allem zwei Gründe, warum das so ist.
Im gesamten Remscheider Fußballkreis spielte der 1. FC Klausen als einziger Verein auf einem Ascheplatz. Was zur Folge hat, dass seit Jahren keine Jugendlichen mehr dort spie­len wollen.
„Niemand schickt sein Kind heute noch auf einen Aschenplatz“, sagt der Vereinsvorsitzende Gerd Kirch­hoff.
Seit langer Zeit kämpfen die Klausener für einen Kunstrasenplatz. Aber da neben dem Umbau der Anlage an der Klausener Straße direkt auch die Flutlichtanlage, die Spielerkabinen und das Vereinsheim renoviert werden sollten, sind die Kosten dafür in ungeahnte Höhen geschossen. Dieses führte dazu, dass das Bauvorhaben auf der Prioritätenliste der Verwaltung nach unten durchgereicht wurde.
Hinzu kommt die finanzielle Lage des Vereins, der aktuell noch über knapp 70 Mitglieder verfügt. Schiedsrichter müssen bezahlt werden, Energiekosten und Versicherungen sind gestiegen, Zuschauereinnahmen sind in der Kreisliga B nicht zu erzielen.
„Ich werde den 1. FC Klausen nicht in die Schulden stürzen“, sagt Gerd Kirchhoff. Als Vorsitzender haftet er für den Verein mit seinem Privatvermögen.
Die Lage des Vereins wurde den Spielern des 1. FC Klausen frühzeitig nahegebracht. Die bisherige 1. Mannschaft der Klausener ging geschlossen zum FC Remscheid und wird dort als FC Remscheid III neu starten. Die bisherige Zweitvertretung hat sich in verschiedene Richtungen aufgelöst.
Für Mitte September ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung terminiert, auf der über die Zukunft des Vereins abgestimmt wird.
Gerd Kirchhoff und Carsten Balke, Geschäftsführer des Vereins, sehen all das mit Tränen in den Augen. „Aber es gibt keine andere Möglichkeit“, sagt Kirchhoff.

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