KW27 | 07.07.2024

Umjubeltes Konzert der Lucky Tones

Von Duke Ellington bis Freddie Mercury in der evangelischen Lutherkirche

Die Besuchenden des Konzertes erhoben sich zu Ehren des Chores und seines Leiters. Christian Auhage und Sängerinnen und Sänger bedankten sich. (Foto: PK)

(Ro./PK) Die Lucky Tones sind der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde und werden von deren Kantor Christian Auhage geleitet. Der annährend 30 Sängerinnen und Sänger zählende Chor hat sich unter Auhage ein Repertoire erarbeitet, dass die Grenzen des Gospel weit interpretiert. So erinnert man sich gerne an das Elton-John-Stück „Can you feel the love tonight?“, das die Lucky Tones im vergangenen Jahr in einem Konzert, in dem Filmmusik erklang, sangen. Und auch in diesem Jahr gab es einige Überraschungen.
Der Anfang des 70-minütigen Konzertes in der Ronsdorfer Lutherkirche war durchaus traditionell gehalten, bestach gleichwohl aber durch geschmackvolle Arrangements altbekannter Gospelmusik. So erklang der aus dem 19. Jahrhundert stammende Spiritual „Wade in the water“ mit jeder Menge Groove. Und auch das (leider sehr kurze) „Oh happy day“, ein Stück, das 1969 von den Edwin-Hawkins-Singers aufgenommen und zum Hit in vielen Ländern der Erde wurde, kam mit Schwung und Elan daher.
Das „You are mine“ des amerikanischen Musikers David Haas das „Lieblingslied des Chores“ (Zitat Christian Auhage) ist, kann nachvollzogen werden, denn die harmonischen Finessen des Stückes, das sich beim ersten Anhören hart am Rande des Kitsches bewegt, sind beachtlich.
Und dann kam der Swing in die Lutherkirche. Die Lucky Tones nahmen sich eines Duke-Ellington-Klassikers an und interpretierten „It don’t mean a thing…“ aus dem Jahr 1931 sehr dynamisch. Ebenfalls im Programm war ein weiterer traditioneller Gospel: „Swing low sweet chariot“, den schon so manche Bluesmusiker (B.B. King, Eric Clapton) aufnahmen, hier aber in einem speziellen und modernen Arrangement zu hören war. Sehr schön klang auch das von Whitney Houston berühmt gemachte „One moment in time“. Das Publikum tat das Seinige, um zu einem erfolgreichen Programm beizutragen und folgte den Anweisungen des Dirigenten hingebungsvoll. Das gemeinsam mit dem Chor gesungene Stück hatte den Titel „Dubadap Da“ und entpuppte sich als swingender Jazz-Kanon.
Der Höhepunkt des Konzertes kam zum Schluss, denn die Lucky Tones wagten sich an eines der ambitioniertesten Stü­cke, das die Popmusik jemals hervorgebracht hat: „Bohemian Rhapsody“ von Freddie Mercury komponiert und von der Gruppe Queen zum Jahrhunderthit gemacht. Um das refrainlose Stück angemessen darzubringen, werden Sängerinnen und Sänger stark gefordert, der „Opernteil“ in der Mitte ist sehr anspruchsvoll, die Gestaltung der Rhapsody wichtig wie wenig. Und der Chor bewältigte all das mit Bravour. Auch der sehr gute Pianist Claus Fabienke muss gesondert erwähnt werden. Sein dynamisches Spiel trug viel zum Konzert bei. Die sehr starke Vorführung wurde vom Publikum mit orkanartigem Beifall gewürdigt.
Seinen angemessenen Abschluss fand das Konzert mit „Time to say goodbye“ (Bocelli & Brightman) und – vom Publikum vehement gefordert – einem Da Capo des Queen-Hits „Bohemien Rhapsody“.

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