Leserbrief

Lobby der Rollstuhlfahrer ist zu gering

Ausgabe 01 vom 7. Januar 2024

Sitzung: Ausschuss für Verkehr am Dienstag den 05.12 2023 ab 16 Uhr im Sitzungssaal Rathaus Wuppertal.
Im Tagungspunkt 20 war barrierefreies Bauen von Bordsteinanlagen vorgesehen.

Es wurden die Probleme für Schwerbehinderte mit Rollstühlen beim Überfahren von Bordsteinen mit normaler Höhe erklärt. Der Antrag von mir an den Stadtrat der Stadt Wuppertal wurde gestellt, wenn möglich Zug um Zug die Bordsteine den Bestimmungen entsprechend in bestimmten Bereichen abzusenken.
Durch die Abrundung der Anstoßkante mit einem Radius von 1,5 cm ist die Wasserführung und die Ertastbarkeit für Sehbehinderte gegeben. In den DIN- und EU- Vorgaben sind diese technischen Bestimmungen genau beschrieben.
Für den Umbau können auch Zuschüsse des Landes und der EU beantragt werden.
Die Versammlung ging in der Überzahl nicht auf die Schwierigkeiten der Behinderten ein. Die Straßen in Wuppertal sind historisch gewachsen und lassen sich nicht Ändern.
Auch die in der letzten Zeit neu gebauten Straßen wie zum Beispiel die Bereiche um den Bahnhof Elberfeld und Barmen, Bereiche der Holthauser Straße und Staasstraße in W.-Ronsdorf sind nicht behindertengerecht ausgebaut worden.
Andere von mir vorgesehen Punkte wie die Kreuzung Ascheweg / In der Krim (Vorplanung liegt vor) wurden nicht behandelt.
Ein langjähriger Bekannter von mir, der über seine Partei immer an diese Sitzungen teil- nimmt hatte mir im Vorfeld schon gesagt: „die Arbeit kannst du dir sparen“.
Die Lobby der Rollstuhlfahrer ist zu gering, um solche Dinge mit mehr Nachdruck inWuppertal durchsetzen zu können.
Unser Bezirksbürgermeister Herr Scheuermann-Gieskes von der SPD, der Herr Müller von der CDU, Herr Köster von den Linken und andere Parteivertreter müssen für Rollstuhl-fahrer mehr Zeit aufwenden.
Ich habe meinen Rollstuhl bereits mit zwei Frontscheinwerfern und zwei Rücklichtern versehen, um im Straßenbereich nach STVO fahren zu dürfen. Einzig eine Hupe wurde noch nicht vorgesehen, kann aber noch nachgrüstet werden.
Bei den Sitzungen im Verwaltungshaus Ronsdorf können diese Probleme der Rollstuhlfahrer vorgetragen werden, ein Zeichnungsträger sollte dann vorrätig sein. Ich bin gerne bereit, eine Zeichnung für die Absenkung von Bordsteinen entsprechend der Vorschrift anzufertigen.
Mit Herrn Scheuermann-Gieskes wurden bereits andere Dinge im Straßenbereich des Ascheweges abgeklärt und konnten mit anderen Parteivertretern durchgesetzt werden (Einbau von Pollern am oberen Behindertenparkplatz gegenüber der Sonnen-Apotheke).

Bernd Willi Zimmermann
Im Rehsiepen 65
42369 Wuppertal

Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag behält sich das Recht auf Kürzung vor. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.

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