Ist weniger manchmal mehr?

(Ro./AS) In der Straßenverkehrsordnung ist geregelt, dass Behörden die „Benutzung bestimmter Straßen aus Gründen der Sicherheit sowie Ordnung des Verkehrs beschränken oder verbieten und den Verkehr umleiten können. Das gleiche Recht haben sie zum Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen.“
Klare Worte, die sich der städtische Lärmaktionsplan zunutze macht, denn in Ronsdorf sei nach Auffassung der Verfassenden die Straße „Am Stadtbahnhof“ schlichtweg zu laut und unzumutbart für die Anwohnenden. Dabei spielt es keine Rolle, dass es sich bei der Straße um eine als Kreisstraße klassifizierte innerörtliche Hauptverkehrsstraße handelt. Jetzt ist Schluss mit laut, denn die Stadt plant die Einrichtung einer maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit von dreißig Stundenkilometern in einem Abschnitt von 170 Metern. „Die Verkehrsfunktion der übergeordneten Straße soll auch bei Tempo 30 erhalten bleiben“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Demnach liegen die Reisezeitverluste durch das geringere Tempo gegenüber Tempo 50 tagsüber bei rund zwei Sekunden je hundert Metern. „Bei dem hier maßgeblichen Streckenabschnitt würde somit lediglich ein Reisezeitverlust von etwa 3,4 Sekunden für den Kfz-Verkehr entstehen“, heißt es in der Vorlage. Aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde sei nicht mit maßgeblichen Verkehrsverlagerungen oder Verschlechterungen des Verkehrsflusses zu rechnen. Sollten sich dennoch Nachteile ergeben, werde man entsprechend nachbessern, beispielsweise, indem Ampelschaltungen angpasst werden. Grundsätzlich zeigten sich die Mitglieder der Ronsdorfer Bezirksvertretung auf ihrer Sitzung am Dienstagabend mit dem Vorschlag der Stadt einverstanden. Jedoch plädieren sie für eine Erweiterung des Bereiches, in dem künftig Tempo 30 gelten soll – nach Auffassung der Bezirksvertreter*innen bis zur Einmündung „Am Kraftwerk“ an der Erbschlöer Straße.